Schillers „Don Karlos“ zeigt wie kaum ein anderes Werk der Theaterliteratur so präzise den Konflikt zwischen der Glückssuche des Einzelnen und den Zwängen seiner Umwelt, individuellen Handlungsspielräumen und politischer Verantwortung, Freiheit und Macht. Uwe Eric Laufenberg, der gerade in Bayreuth den „Parsifal“ stemmte, hat den Krieg gegen den Vater in Wiesbaden eingerichtet. Der Frankfurter Kinderarzt Heinrich Hoffmann setzte hingegen mit dem „Struwwelpeter“ den Standard in Schwarzer Pädagogik, die Kultband „Tiger Lillies“ destillierte daraus eine Junk-Opera für Erwachsene: „Shockheaded Peter“ verquirlt Zirkusklang mit Punk und Brecht-Weill-Mucke mit britischem Humor. Außerdem sehenswert: „Ungeduld des Herzens“ (ab 1., Foto).
Freiheit, Macht und Punk
„Don Karlos“ (ab 8.10.) und „Shockheaded Peter“ (ab 29.10.) im Staatstheater Wiesbaden