Bonifer
Toona
Nadine Bonifer präsentiert Songs ihres neuen Projekts Toona
Als Mrs. Jesus hat die Seeheimerin Nadine Bonifer vor vier Jahren mit schönen Singer-Songwriter Songs für Aufsehen in der Region gesorgt und sich in die Herzen zahlreicher Indiefans gespielt. Doch zuletzt war es zunehmend ruhig um die Sängerin und Songschreiberin. Nicht ohne Grund, denn im Hintergrund hat die Dame fleißig neue Lieder geschrieben, die nun unter dem neuen Namen Toona veröffentlicht werden.
FRIZZ: Nach deinen Auftritten mit Mrs. Jesus ist es ziemlich still um dich geworden. Dabei war das Feedback auf die Songs und die Konzerte überaus positiv. Warum diese lange Pause?
Nadine: Ich brauchte eine Zeit, um mich musikalisch neu zu finden. Die Songs von Mrs. Jesus waren ja akustische Versionen der Songs meiner früheren Band Kokoon. Es war schön, die noch mal in dieser Variante aufleben zu lassen, aber als Fundament für neue Songs war mir das zu wenig. Ich habe dann in der Folgezeit mit verschiedenen Leuten neue Wege ausprobiert, war aber nie so ganz zufrieden, bis ich irgendwann festgestellt habe, dass ich meine Musik solo am allerbesten realisieren kann.
FRIZZ: Die neue Songs deiner EP „Swimming In November“ bestechen durch sehr zeitgemäßen Elektropop. Wie kam es zu diesem stilistischen Kurswechsel?
Nadine: Tom, ein Musiker, mit dem in der Zwischenzeit zusammengearbeitet habe, hat mich stark in diese Richtung inspiriert, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Das war ein wichtiger Input, denn nachdem ich bei Kokoon eher laut und rockig gesungen hatte, wollte ich auch gesanglich neue, ruhigere Wege gehen. Der Kontrast zwischen der Musik und meinem Gesang ist mir wichtig, und durch das elektronische Fundament kann ich meinen Gesang entsprechend neu strukturieren, was mir sehr gefällt.
FRIZZ: Toona geht nicht nur musikalisch neue Wege. Du hast u.a. auch eine Coverversion von David Bowies „This Is Not America“ aufgenommen. Ein ziemlich deutliches Statement in Zeiten von Trump und Co.
Nadine: Das war auch so beabsichtigt. Es ist furchtbar, wie sich die Dinge in den USA momentan entwickeln aber auch hier in Europa muss man sich Sorgen machen, dass die Gesellschaft auseinander bricht. Es sind einfach beunruhigende Zeiten, und es war schon immer die Aufgabe der Künstler, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Das gilt heute mehr denn je, finde ich. Auch der Titel meiner EP „Swimming in November“ ist metaphorisch gemeint und soll ausdrücken, dass wir momentan durch schwere Zeiten gehen. Vieles ist kälter geworden.
FRIZZ: Neben Deiner Arbeit für Toona warst du auch für andere Kollegen aktiv und hast beispielsweise auf der Single „Dämonen“ der Darmstädter 8Kids gesungen. Bist du eng mit der Darmstädter Bandszene verbunden? Du scheinst auch mit Darmstädter Kolleginnen ein „Women of Darmstadt“-Festival zu planen, wie man hört.
Nadine: Zu den 8Kids habe ich natürlich eine sehr enge Beziehung, weil mein Mann Kristian (Kohlmannslehner, Kohlekeller Studio, Anm. d. Red.) die Jungs produziert. Und wenn hier eine Sängerin gebraucht wurde, habe ich gerne ausgeholfen, weil ich die Band und ihre Musik sehr mag. Die Idee für das „Women of Darmstadt“-Festival ist entstanden, weil ich denke, dass sich die Künstlerinnen hier einfach mehr gegenseitig unterstützen und gemeinsam mehr erreichen können. Bei den Männern gibt es solche Kooperation wesentlich öfter. Warum nicht auch bei uns Frauen? Ich habe hier mittlerweile mit Mashee und Frau Farbfilm zwei Mitstreiterinnen gewonnen und wir sind am Organisieren.
FRIZZ: Wie sehen deine nächsten Pläne aus?
Nadine: „Swimming in November“ soll auf jeden Fall noch in diesem Jahr erscheinen. Ich kann allerdings noch kein konkretes Release-Datum nennen. Ich bin noch etwas unschlüssig, wo und wie ich die EP veröffentlichen werde und lasse mich da momentan von einigen Profis beraten, denn es wäre schade, wenn die Veröffentlichung nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Natürlich sind auch erste Konzerte in Planung. Sobald die Termine hier feststehen, stellen wir sie ins Netz. Einfach immer wieder mal auf meine Seite schauen.
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