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Antonio Guida unterrichtet in Darmstadt seine selbst entwickelte Kampfkunst. Im Fokus: die Abwehr von Messerangriffen. FRIZZmag sprach mit dem charismatischen Trainer über seine Leidenschaft für Kampfkunst und was im Ernstfall wirklich zählt. Messerattacken und sexualisierte Gewalt nehmen bundesweit zu – ein beunruhigender Trend, der viele Menschen verunsichert. Doch wie kann ich mich im Ernstfall effektiv verteidigen, ohne selbst in Gefahr zu geraten? „Toni“ Guida hat auf diese brennende Frage eine Antwort entwickelt: „Combattica“ – eine moderne Kampfkunst, die Körper und Geist schult. Toni ist mit Kampfkunst aufgewachsen. Bereits mit fünf Jahren hat der Roßdörfer Judo gelernt. Im Laufe der Jahre kamen zahlreiche Kampfsportarten und -künste wie Karate, Ringen, Kung Fu, Tai Chi und Silat hinzu. Aus dieser Vielfalt hat er 2019 schließlich seine eigene Methode entwickelt: Der Name „Combattica“ beschreibt ein System, das jahrhundertealte Kampfkünste mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen verbindet. Die Grundlage bildet die Analyse menschlicher Anatomie und Biomechanik. Die Techniken basieren auf natürlichen Bewegungen und Reflexen – effizient, kraftsparend und wirksam. Combattica zeichnet sich durch fließende und präzise Bewegungen aus, die auf einer Kombination von Schlägen, Tritten, Würfen und Bodenkampftechniken beruhen. „Um sich verteidigen zu können, braucht es keine rohe Kraft. Es ist viel Kopfsache“, sagt Toni. Ziel ist es, mit minimalem Aufwand maximale Wirkung zu erzielen – und das Risiko eigener Verletzungen so gering wie möglich zu halten. Durch das ganzheitliche Training werden nicht nur körperliche Fitness und Flexibilität verbessert, sondern auch Willensstärke und Selbstbewusstsein gestärkt. Dazu tragen auch Atemübungen und Meditationen bei. Die Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bietet Toni in den Räumen von City Yoga in der Rheinstraße an.
„Ich nenne es Unterricht. Denn bei Combattica gibt es viel Wissen um Techniken und Bewegungsabläufe des Körpers“.
Dabei geht er behutsam vor: Statt mit Schockthemen startet er mit „Actionkomödien“. Die breitgefächerten Techniken erklärt er in kleinen Schritten mit all ihren Vor- und Nachteilen. Die ersten Übungen finden mit Kunststoffmessern statt. Dabei legt er großen Wert auf realistische Szenen, denn Angreifende bewegen sich oft chaotisch und unkontrolliert; viele Situationen spielen sich auch auf dem Boden ab. Ein Polizist sagte nach einem Kurs: „Jetzt kann ich endlich auch alleine jemanden festnehmen.“ Toni achtet genau auf die körperlichen Voraussetzungen seiner Teilnehmenden. Wie groß und wie schwer sind sie? Wie beweglich? Im Zentrum steht die Frage: Wie entscheidet mein Körper unter Stress? Schnell weglaufen und Hilfe rufen – oft die beste Lösung. Oder laut schreien und schlagen. Die denkbar schlechteste Reaktion wäre, in Schockstarre zu verfallen. Das Training greift durch das Einüben von Selbstverteidigung, wenn es tatsächlich zu einem Angriff kommen sollte. „Wer etwas oft trainiert, ruft es im Ernstfall oft automatisiert ab“, erklärt er. „Und das geht eben nur, wenn man auch mit unterschiedlichen Partner:innen übt.“ Die Atmosphäre der Kurse ist wertschätzend und humorvoll. „Ich bin der Dirigent, aber die Gruppe macht Lautstärke und Klang.“ Viele Teilnehmende erleben das Training als Möglichkeit, nach einem stressigen Tag „die Seele ins Lot zu bringen“. Combattica ist ein Safe Space. Teilnehmen können Menschen jeden Alters und Geschlechts, unabhängig vom Fitnesslevel. „Ich gebe den Menschen einen Werkzeugkasten an die Hand, mit dem sie im Notfall arbeiten können“, sagt Toni. Wer Toni und seine neue Kampfkunst kennenlernen möchte, kann Combattica bei einem kostenlosen Probetraining oder einem ganztägigen Intro-Seminar kennenlernen.
Combattica Training Erwachsene: Di. & Do.: 20 Uhr Cityoga, Rheinstraße 22, Darmstadt ZUR WEBSEITE | INSTAGRAM