2021 steht im Hessischen Landesmuseum Darmstadt ein weiteres Jubiläum an. Die Freunde des Landesmuseums e.V. feiern ihren 60. Geburtstag. Seit 1961 fördert der Verein kontinuierlich das Museum. Aber die Freunde bieten weit mehr als nur finanzielle Unterstützung. Sie übernehmen gleichzeitig die Rolle als Botschafter, Türöffner, Öffentlichkeitsarbeiter sowie Impulsgeber und sind unverzichtbarer Bestandteil des Museumsgeschehens. Der klassische Kanon der Museumsaufgaben »Sammeln, bewahren, forschen« findet meist hinter den Kulissen statt und ist nicht besonders publikumswirksam. Erst das »Ausstellen« und »Vermitteln« schließen den Kreis zum kunst- oder naturbegeisterten Publikum. „Der Verein“, so der Erste Vorsitzende Stefan Fautz, „konzentriert seine Aufgaben ebenfalls auf diese Schwerpunkte“. Bei den umfangreichen Sammlungen des Universalmuseums steht immer etwas an: der Ankauf neuer Kunstwerke oder kultur- und naturgeschichtlicher Objekte, die Restaurierung vorhandener Exponate sowie neue Vermittlungsangebote oder die Unterstützung von Ausstellungsprojekten. Insgesamt hat der Verein seit 1961 das Museum mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Zu den bedeutendsten Ankäufen der letzten Jahre gehört der Ankauf der Skulptur »Contradiction« von Tony Cragg, die das Treppenhaus des Museums schmückt. Es ist der bisher größte Erwerb der Freunde für das Museum. Auch im Jubiläumsjahr sind die Freunde mit dabei. Sie fördern drei große Ausstellungen: »Kraftwerk Block Beuys«, »Carte Blanche für Tomás Saraceno« und »Peter Lindbergh. Untold Stories«. Ein Team von sieben Ehrenamtlichen unterstützt die Arbeit der zehn Vorstandsmitglieder. Es ist für das anspruchsvolle Programm verantwortlich, das der Verein seinen Mitgliedern bietet. „Veranstaltungen, Führungen und Kunstreisen sind rasch ausgebucht“, erklärt der Zweite Vorsitzende Dr. Hans-Detlef Schulz. „Sie tragen erheblich zur Außenwirkung der Freunde bei“. Ein attraktiver Höhepunkt des Jahres sind die »Begegnungen! Jahresabschlussveranstaltung der Freunde«. Ein noch junges, sehr erfolgreiches Format, das dem Publikum gefällt. Rund 400 Besucher kamen 2019, um an fachlichen Kurzführungen teilzunehmen und sich »unter Freunden« auszutauschen. „Der Förderverein hat sich als feste Größe im Darmstädter Kulturleben etabliert“, so Schulz. „Der gemeinsame Kulturgenuss steht im Mittelpunkt – man will dazugehören“. Die Darmstädter Bürgerschaft musste sich lange in Geduld üben, bis das Museum nach einer Grundsanierung 2014 wieder seine Türen öffnete. Alle waren begeistert. Das hatte aber auch ein sprunghaftes Ansteigen der Mitgliederzahlen des Vereins zur Folge, um rund 1.200 Mitglieder auf rund 1.750 im Jahr 2019. Es bedeutete aber auch einen höheren Verwaltungsaufwand und forderte den Ausbau der Geschäftsstelle mit professioneller Besetzung. „Es gibt noch eine Menge zu tun“, resümiert Fautz. „Da ist das natürlich das Werben um weitere Mitglieder. Wir richten unseren Fokus künftig aber auch auf neue Firmenmitglieder, die mit ihren Spendenbeiträgen die Arbeit des Hauses fördern“. Um die Akquise zu erleichtern, hat der Verein 2018 einen Förderkatalog herausgegeben. Die Auswahl großformatiger Abbildungen von Objekten, die der Verein bisher erworben oder deren Anschaffung er gefördert hat, ist eindrucksvoll. Auch die Vielfalt des Universalmuseums könnte besser kommuniziert werden. Noch sind nicht alle Bereiche abgedeckt. Der Erste Vorsitzende denkt dabei auch an Kooperationen mit anderen Darmstädter Institutionen. „Man muss auch“, so Fautz, „das jüngere Publikum – die künftigen Museumsbesucher*innen – im Auge behalten und für adäquate Angebote sorgen“, eine Aufgabe, die die »Jungen Freunde« seit 2015 vorbildlich übernommen haben. Für das Jubiläumsjahr 2020 haben die Freunde einen Wunsch: zum 200-jährigen Bestehen des Museums das 2.000ste Mitglied begrüßen zu können. Nicht so abwegig, wird doch das attraktive Programm rund um das Jubiläum viele Besucher und vielleicht auch künftige Mitglieder anlocken.
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