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Ein Bekannter von mir arbeitet als Heizungsbauer und Sanitätsinstallateur. Seit einigen Wochen steht sein Telefon kaum noch still. Selbst außerhalb der Geschäftszeiten klin-
gelt das Diensthandy. „Meine Heizung geht nicht. Kommen Sie bitte schnell“, heißt es am anderen Ende der Leitung.
Etwas weniger als die Hälfte, etwa 43,1 Prozent aller hessischen Wohnungen werden mit Erdgas beheizt. Mit 37 Prozent folgt Öl als Verbrennungsmittel. Lediglich 190.000 von 2,91 Millionen hessischen Haushalten und somit 6,7 Prozent nutzen Fernwärme. Strom und sonstige Heizmethoden nutzen jeweils weniger als fünf Prozent. Alle Daten stammen aus einer Erhebung des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEV), Stand: 11/2014.
Der Heizungsmarkt wird derzeit in zwei Bereiche eingeteilt: fossile und regenerative Heiztechniken. Als fossile Heizstoffe werden all jene bezeichnet, die aus nicht-erneu-
erbaren Kohlenstoffverbindungen zusammengesetzt sind also Kohle, Öl oder Gas. Zu den regenerativen Heizsystemen zählen etwa Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Solarthermieanlagen. Die Anschaffungskosten der modernen, umweltfreundlicheren Heizung sind zwar deutlich höher als die eines fossilen Heizsystems, langfristig sind diese „Brennstoffe“ aber preisstabiler und günstiger als Gas oder Öl. Biomasse, Umweltwärme oder Sonnenenergie müssen weder importiert werden, noch unterliegen sie einer drohenden Verknappung.
Aus der oben angesprochenen Studie des BDEW geht auch hervor, dass Hessens Heizungen im Schnitt 17,6 Jahre alt sind. Rund ein Fünftel der Heizungsanlagen wurde vor 1990 eingebaut, diese Geräte sind somit älter als 26 Jahre. Kein Wunder also, dass das Telefon des Handwerkers so oft klingelt.
Er erklärt, dass die Heizungen oft nicht fachgemäß gewartet seien und deshalb ausfielen. Aber auch technische Fehler oder schlicht Bedienungsfehler waren schon Grund für den Anruf beim Fachmann. „Teilweise realisieren unsere Kunden gar nicht, dass das Wasser in der Heizung fehlt oder sie beim eigenen Reparaturversuch so viel verstellt haben, dass es auch für uns unnötig kompliziert wird“, sagt mein Bekannter dazu. Generell empfiehlt er, die Heizungsanlage nach 20 Jahren, spätestens aber nach 25, auszutauschen.
Dies sei durch die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende derzeit besonders günstig. Die Energiewende in Deutschland fußt auf zwei Säulen: dem Ausbau der erneuerbaren Energien als Alternative zur Kernkraft und dem Einsparen von Energie. Letzteres ist vor allem in den Bereichen Mobilität und Heizen möglich. Mit dem Programm „Heizungsoptimierung“ fördert der Staat den Austausch von Heizungspumpen und Warmwasserzirkulationspumpen, wenn sie durch besonders effiziente Modelle ersetzt werden. Auch der Austausch kompletter Heizanlagen wird unterstützt.