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Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 112 Textilien, 354 Geräte und 48 Fahrräder ins Repair Café Martinsviertel in der Michaelsgemeinde gebracht. Von den Geräten, inklusive der Fahrräder, wurden rund 64 Prozent, von den Textilien ganze 84 Prozent erfolgreich repariert. Ralph Müller, einer der Organisatoren und Reparateure vor Ort hat alles genau im Blick. Er weiß: „Bei klassischen Geräten wie Mixer, Bohrmaschinen, Kaffeemaschinen oder Haartrocknern lohnt sich ein Besuch im Repair Café immer. Auch Fernbedienungen und andere batteriebetriebene Geräte können durch Reinigung der Tasten und Batteriekontakte meist wieder in Gang gebracht werden.“ Reparieren statt wegwerfen“ lautet das Motto einmal im Monat in der Michaelsgemeinde. Vor kurzem feierte Darmstadts erstes Repair-Café sein zehnjähriges Jubiläum. Karin Rewald, die damals hauptamtlich bei der Michaelsgemeinde tätig war, erinnert sich an die Anfänge: „2013 entstanden die ersten Ideen für ein Repair-Café in Darmstadt. Wir sind dann mit einer Gruppe nach Mainz gefahren, wo bereits ein Café bestand. Wir fanden die Idee gut und die Ausführung übertragbar, also fingen die ersten Plaungen an. Nach einem Treffen von Reparateuren gab es rund elf ehrenamtliche Experten für verschiedene Bereiche. Im Februar 2014 wurde schließlich die erste Veranstaltung in Darmstadt ausgerichtet – zunächst im Forstmeisterhaus. Einen Monat später zog das Repair-Café dann in die Michaelsgemeinde in der Liebfrauenstraße um.“ Damals entstanden viele Kooperationsmöglichkeiten; so wurde die Werbung für die ersten Veranstaltungen von Studenten der TU entworfen und die Zusammenarbeit mit Foodsharing Darmstadt tat sich auf. „Diese besteht bis heute“, so Rewald. Seit 2024 gibt es eine Kochgruppe der Gemeinde, die während des Repair-Cafés Speisen aus den geretteten Lebensmitteln herstellt Robert Patzig, der fast von Beginn an als Reparateur zum Repair-Café-Team gehört, weiß: „Das Repair-Café wurde von Beginn an sehr gut angenommen. Mittlerweile werden bei uns im Martinsviertel nicht nur elektronische Geräte, Fahrräder und Textilien repariert, sondern auch Messer geschliffen.“ Die Idee dahinter ist laut Patzig noch immer, dass Repair-Cafés Hilfe zur Selbsthilfe leisten, denn es soll keine Konkurrenz zu Handwerksbetrieben entstehen. „Aus diesem Grund ist es schön, wenn die Besucher bei den Reparaturen zuschauen und mithelfen, damit sie das nächste Mal eventuell auch selbst reparieren können.“ Die Idee des Repair-Cafés finden Patzig, Rewald und Ralph Müller nach wir vor eine gute Sache. „Das Thema Nachhaltigkeit, Dinge bewahren und so lange wie möglich nutzen, ist aktuell und wichtig.“ Aktuell gibt es in Darmstadt und den Stadtteilen insgesamt sechs Repair-Cafés; neben dem im Martinsviertel in Wixhausen, Kranichstein, Arheilgen, Eberstadt und in der Waldkolonie. Weitere Cafés bestehen im Landkreis Darmstadt Dieburg. „Der Schwerpunkt der Reparaturen bei uns im Martinsviertel sind nach wie vor elektrische Haushaltsgeräte; Dinge, die man nicht selbst repariert, wegen des Respekts vor Strom“, erzählt Ralph Müller, der auch für die Organisation des Repair-Cafés in Kranichstein zuständig ist. Ein nächstes Ziel ist laut Müller, einen regelmäßigen Austausch zwischen den einzelnen Cafés in Darmstadt und dem Landkreis herzustellen. „Fragen wären dann: Wie arbeitet welches Repair-Café, wer hat besondere Reparaturkompetenzen usw. Das gehen wir gerade zusammen an.“ Eine Sammlung der Termine aller Repair-Cafés in Darmstadt gibt es auf www.repaircafes-darmstadt.de.