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Annette Hempel
Liebe Leserinnen und Leser oder besser Mitreisende! Fünfzig Kolumnen! Wenn mir das jemand vor vier Jahren gesagt hätte, ich hätte wohl ungläubig geschaut. Fünfzigmal habe ich auf meinem Sofa gesessen, beobachtet, nachgedacht, gelächelt und geschrieben. Wo waren wir schon überall unterwegs: Wir starteten am Quittenbaum, dem dieses Jahr – sehr zu meinem Jammer – ein Sturm den Garaus gemacht hat, liefen nicht über Brückchen, schauten nach Orchideen und aßen den dicksten Frosch zuerst. Wir lernten, dem inneren Zwang zum Imperativ! zu widerstehen und uns stattdessen Muße und Auszeiten zu nehmen, indem wir einfach mal ein Loch in die Luft gucken. Und wir fassten Mut, Neuland zu betreten, weil wir wussten, dass wir jederzeit in unsere gemütliche Komfortzone zurückkehren konnten. Wir philosophierten über die Macht der Gedanken, Worte und des Handelns und stellten fest: Es ist nicht egal, wie wir die Dinge denken. Wir nannten Missverständnisse beim Namen – wie den Unterschied zwischen Caddy und Cadillac, der uns lehrte, niemals Annahmen zu bilden, sondern immer nachzufragen. Ich reflektierte über das Leben in all seinen kleinen und großen Facetten – mitten aus Eberstadt, mitten aus dem Alltag. Jede Kolumne erzählt auch ein Stück von mir. Von meiner Art, auf die Welt zu schauen, und davon, was mir wichtig ist – Miteinander, Verständnis, Humor und die kleinen Dinge, die das Leben leichter machen. Sie, liebe Mitreisende, spreche ich in Gedanken an und wir halten Zwiesprache. Ich bin dankbar für Ihre Verbundenheit. Sie sind der bewegende Stein, der die Wellen meiner Gedanken immer weitergetragen hat. Sie sorgen dafür, dass sich die Mühe lohnt, und dass die Energie, die ich auf dem Sofa sammle, in die Welt hinausgetragen wird. Lassen Sie uns weiter füreinander da sein – mit Umsicht und Rücksicht, wie der Kollege, der das Papiertuch nachzieht, damit der Nächste sich freut! Denn das ist echte Verbundenheit. Ich freue mich auf die nächsten fünfzig Sofa-Kolumnen mit Ihnen. Ich klopfe schon mal die Kissen auf und koche Kaffee und Tee – machen Sie es sich gemütlich und lassen Sie Ihren Blick zwischen Würdigung des Gelungenen und Selbstfürsorge schweifen. Herzlichst Ihre Annette Hempel
