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Bitcoin
Fast 50.000 Bitcoin wurden im Juli verkauft. Der Preis zum damaligen Verkaufszeitpunkt: um die 53.000 US Dollar. Mit Blick auf den heutigen Preis ein absoluter Fehler: Seit Mitte November liegt der Bitcoin bei über 90.000 US Dollar und konnte am 19. November 2024 sogar erstmals über die 94.000 US Dollar-Hürde springen. Hat Deutschland für den Verkauf im Sommer rund 2,8 Milliarden US Dollar bekommen, so würde man beim heutigen Preis um die 4,57 Milliarden US Dollar erhalten. Deutschland entging somit einem Profit von knapp über 2 Milliarden US Dollar. Handelte sich um das Vermögen der Betreiber von „movie2k.to“ Es mag eine außergewöhnliche Geschichte sein: War der Bitcoin zu Beginn die Währung der Nerds und Kriminellen, so wurde in weiterer Folge immer häufiger mit der Preisentwicklung spekuliert. Heute ist der Bitcoin auch ein beliebtes Zahlungsmittel, wird für langfristige Veranlagungen herangezogen und wird immer wieder als Alternative zu Euro oder US Dollar gesehen. Unter anderem auch in Crypto Casinos in Deutschland. Denn immer mehr Online Casinos bieten Bitcoin und Co. als Zahlungsmittel an, weil a) niedrigere Transaktionskosten anfallen und b) Transaktionen in Echtzeit stattfinden. Heute gibt es kaum noch einen neuen Anbieter am Glücksspielmarkt, der auf Kryptowährungen verzichtet. Aber nicht nur Glücksspielfans, Anleger und Spekulanten haben Coins der beliebten Kryptowährung: Auch die Bundesrepublik Deutschland ist immer wieder in Besitz von Bitcoin gekommen. Im Januar 2024 hat die deutsche Polizei knapp 50.000 Bitcoin von der Piraterie-Plattform „movie2k.to“ beschlagnahmt. Dabei handelte es sich um die umfangreichste Sicherstellung von Kryptowährungen durch eine Strafverfolgungsbehörde in Deutschland. Bereits im Sommer, genauer gesagt: Mitte Juni, begann die deutsche Regierung damit, Schritt für Schritt den Bitcoin-Bestand zu verkaufen. Um den Marktkurs der Kryptowährung nicht unter Druck zu setzen, wurden am 12. Juli 10.000 Coins verkauft: 3.200 an Kryptobörsen wie Bitstamp, Coinbase sowie Kraken, wobei jede Plattform 400 Bitcoin erhielt. Des Weiteren wurden 1.000 Coins sowie 500 Coins an zwei unbekannte Adressen transferiert. Die letzten Bestände an Bitcoin, darunter auch 3.093 Bitcoin, wurden einen Tag später verkauft. Volatilität war der Hauptgrund, wieso Deutschland den Krypto-Bestand verkauft hat Beschlagnahmte Assets müssen nach deutschem Recht verkauft werden, wenn der Marktwert um mehr als 10 Prozent schwankt, damit Risiken, die durch Marktschwankungen entstehen, gemindert werden können. Jedoch ist es rückblickend ein Fehler gewesen, die Coins zu verkaufen - hier hätte man anders reagieren sollen. Denn schon damals gab es langfristige Prognosen, die den Bitcoin deutlich höher gesehen haben. Vier Monate sind seit dem Verkauf vergangen und der Bitcoin befindet sich bei deutlich über 90.000 US Dollar. Der Aufschwung fällt mit den Spekulationen über günstige regulatorische Änderungen in den USA zusammen, was vor allem dafür sorgt, dass der Enthusiasmus der Anleger weiter angeheizt wird. Zudem hat Donald Trump einige Versprechen in Richtung Krypto-Community gemacht, die durchaus vielversprechend geklungen haben. So hat er nicht nur gesagt, er würde am ersten Tag seiner Präsidentschaft den krypto-kritischen Vorsitzenden der SEC, Gary Gensler, feuern, sondern auch eine Bitcoin Reserve in den USA anlegen. Wie das aussieht? Pro Jahr sollen 200.000 Bitcoin gekauft und aufbewahrt werden. So möchte man einerseits den Preis stabilisieren, andererseits kann so der Schuldenberg der USA bekämpft werden, wenn der Preis des Bitcoin in die Höhe geht. Jaona Cotar, deutsche Bundestagsabgeordnete ohne Fraktion, findet das Wahlversprechen des 47. Präsidenten bedenklich. Vor allem warnte sie, ein solcher Schritt könne am Ende einen Dominoeffekt unter den europäischen Nationen auslösen, die FOMO bekommen könnten. FOMO heißt, die Angst, etwas zu verpassen, wenn der Markt volatil und unbeständig ist - das heißt, europäische Länder könnten hier ebenfalls mitziehen, weil sie glauben, wenn sie keine Reserve anlegen, würden sie einen Nachteil erleiden, während alle anderen Länder, die Bitcoin kaufen, sich dann durch Gewinne in eine bessere Ausgangslage bringen können. Kombination aus Bitcoin Halving, Niedrigzinspolitik und Trumps Sieg könnten für einen Mega-Bullenrun sorgen Auch wenn der Bitcoin erstmals in der US Wahlnacht auf 75.000 US Dollar stieg und damit der Bullenrun sehr wohl in Verbindung mit dem Sieg Donald Trumps gebracht werden kann, sind einige Analysten jedoch der Meinung, es würde auch andere Gründe für den Siegeszug der Kryptowährung geben. Zwar würde mit Donald Trump ein krypto-freundlicher Präsident in das Weiße Haus einziehen und mit Elon Musk einer der größten Krypto-Fans im regierungsnahen Umfeld sein, der eigentliche Auslöser, wieso es jetzt nach oben geht, sei aber das Bitcoin Halving im April gewesen. Die Blockprämien sind nach der letzten Bitcoin Halbierung im April von 6,25 BTC auf 3,125 BTC gesunken. Dadurch wurde die Zahl der neuen in Umlauf kommenden Bitcoins effektiv gesenkt. „Ja, die neue Regierung hat in letzter Zeit für einen Katalysator gesorgt… Aber das ist hier nicht die Hauptgeschichte. Die Hauptgeschichte ist, dass wir 6+ Monate nach der Halbierung sind“, so Jesse Myers auf X (vormals Twitter). Der Mitbegründer von Onramp Bitcoin betonte, die Angebotsreduzierung hatte nun den „Angebotsschock“ ausgelöst, der dann dafür sorgt, dass die Verfügbarkeit auf dem aktuellen Preisniveau verknappt wird. Auch die Zinsentwicklung könnte mitspielen: Die Fed hat das zweite Mal infolge den Leitzins gesenkt - sinken die Zinsen, treibt das Anleger und Sparer wieder in Richtung Aktien und Kryptowährungen. Somit gibt es hier einen weiteren Punkt, der durchaus als Antrieb für den Preis des Bitcoin gesehen kann.