© Klaus Mai
Einladend wirkt das sanierte und neu gestaltete Hotel Jagdschloss Kranichstein: das Personal aufmerksam, die Einrichtung klassisch, aber mit Pfiff, die Atmosphäre angenehm. Seit dem 8. Januar hat das Jagdschloss seine Pforten wieder geöffnet und die ersten Gäste konnten einchecken. Der neue Pächter, der international tätige Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger, investiert insgesamt 6 Millionen Euro in das schöne Objekt im Grünen. Das Hotel wurde komplett renoviert und umgestaltet - das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Das Hotel Jagdschloss Kranichstein bietet neben dem Hotel die Bar DIANA, ein Bistro und ein Restaurant mit großer Sommerterrasse. Im Sommer soll der Anbau mit weiteren 20 Zimmern eröffnen. Dann stehen insgesamt 48 Zimmer für die Hotelgäste zur Verfügung. Die Preise sind moderat (69 Euro bis 219 Euro pro Zimmer). Das Frühstücksbüffet kann zusätzlich für 16 Euro pro Person gebucht werden. Aus Platzgründen hat das Jagdschloss leider keinen Spa-Bereich, bedauert Hoteldirektor Stefan Stahl, jedoch ab Sommer 2014 einen Fitnessraum.
Innenarchitektin Cornelia Markus-Diedenhofen hat bei der Innengestaltung ein gutes Händchen bewiesen. Nach dem Motto „Design umarmt Historie“ hat sie historische Elemente mit modernem Flair belebt. „Es gibt viele Details zu entdecken“, erzählt ein begeisterter Gast. So versprühen Geweihe aus dem Museum in der Hotelbar DIANA Jagdatmosphäre. Ein Stil, der bei allen Generationen gut ankommen dürfte.
Unter der Woche wird mehr mit Geschäftsleuten gerechnet, am Wochenende mit privaten Gästen aus der Region. Das Hotel eignet sich mit seinen vier Veranstaltungsräumen auch für Tagungen und Feiern. Natürlich will Bilfinger die Räumlichkeiten ebenfalls für firmeninterne Veranstaltungen der Bilfinger Academy nutzen. „In erster Linie leben wir aber vom externen Gast“, so Stahl. Daher liegt es ihm sehr am Herzen, dass das Haus für alle offen ist. Nach einer Woche Hotelbetrieb freut er sich darüber, dass viele neugierige Gäste kommen, einfach um zu schauen oder einen Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Auch Bistro und Restaurant laden zum Besuch ein: Sonntags von 12 - 15 Uhr mit einem reichhaltigen Brunch. Die Nachfrage für Hochzeiten ist groß - für dieses Jahr sind alle Wochenenden schon ausgebucht. Veranstaltungen wie das Sommerkonzert von Merck oder das Holi-Festival finden weiterhin statt.
Der 46-jährige Hoteldirektor Stefan Stahl ist vom Hotel Jagdschloss Kranichstein begeistert: „ Das macht hier wirklich Spaß und ist ein tolles Haus geworden, vor allem wenn man es von vorher kennt.“ Er wurde schon früh in die Planung mit einbezogen. „Ich hatte Glück und konnte viel mitgestalten“. So hatte er zum Beispiel die Idee einer Bar und eines Bistros. „Bei uns im Hotel gibt es für jeden Geschmack etwas.“, lautet sein Resümee.
Klassische regionale Küche modern interpretiert
Michael Alberti ist neuer Küchenchef im Hotel Jagdschloss Kranichstein
In das Jagdschloss Kranichstein hat sich Küchenchef Michael Alberti auf den ersten Blick verliebt. Die Kombination von Tradition und Moderne gefällt ihm. So passt auch sein Kochstil - die klassische regionale Küche neu zu interpretieren - gut zum Stil des ganzen Hauses. Klassische Speisen kombiniert er mit anderen Zutaten, die die Gäste überraschen sollen. Bei ihm steht die Qualität der Produkte im Vordergrund. „Ich lege großen Wert auf die schonende Garung, um den Eigengeschmack der Produkte hervorzuheben.“ Vornehmlich werden jahreszeitliche Produkte verwendet. Auch ältere Gemüsesorten wie rote Möhren und Pastinaken stehen auf dem Plan. Und: „Jede Sauce, jeder Fond, jedes Chutney wird von mir selbst hergestellt. Es gibt keine Geschmacksverstärker, kein Instantpulver“, versichert der 46-jährige Alberti. Stattdessen setzt er auf frische Kräuter. „Meine Gäste sollen merken, dass es bei mir anders schmeckt.“
Seinen Stil hat er schon länger gefunden, setzt jedoch immer wieder interessante kulinarische Akzente. Statt Wildschweinbraten mit Preiselbeeren steht zum Beispiel Palatschinken vom Hirschfilet auf der Speisekarte. Die Preise für ein Hauptgericht variieren zwischen 15 bis 30 Euro. Im Bistro werden auch kleinere Gerichte angeboten. Der aus Bad Wimpfen stammende Spitzenkoch hat schon in zahlreichen Traditionshäusern und der Sternegastronomie gekocht, wie dem Fünf-Sterne-Haus Dorint Maison Messmer in Baden-Baden, dem Deidesheimer Hof, einem Hotel am Lech am Arlberg, Tegernsee oder Restaurant im Düsseldorfer Medienhafen. „Koch ist ein harter, aber wunderschöner Beruf. Man lernt immer wieder Neues. „31 Jahre bin ich schon Koch - ich könnte nichts anderes machen“.
„Meinen Gäste möchte ich etwas Besonderes bieten und sie glücklich machen“, so Alberti. Das können die Gäste bei einem Abendessen im Restaurant „Kavaliersbau“, einem Sonntagsbrunch oder bei einem aromatischen 7-Gänge-Menüe zum Valentinstag (14.2.) testen. „Ich möchte die Sinne meiner Gäste anregen“, lautet das Credo des Küchenchefs.
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