Gedenkfeier Synagoge Eberstadt mit Übergabe des 3D-Modells
bis
Ernst-Ludwig-Saal Schwanenstraße 42 Darmstadt

© Stadtarchiv Darmstadt
Synagoge Eberstadt
Rekonstruktion der Eberstädter Synagoge
Gedenkfeier mit Modellübergabe zum 110. Jahrestag ihrer Einweihung
Eberstadt hatte seit Jahrhunderten eine starke jüdische Minderheit. Die jüdische Gemeinde kaufte 1823 das direkt an der Modau gelegene damalige Rathaus und errichtete später eine Synagoge, die am 7. September 1915 eingeweiht wurde. Bei den Pogromen im November 1938 wurde die Synagoge in der Nacht vom 9. auf den 10. November in Brand gesteckt, verwüstet und zerstört. Zum Gedenken daran findet seit vielen Jahren an jedem 10. November an dem ehemaligen Platz der Synagoge eine stets gut besuchte Mahnwache statt.
Nun hat sich eine Arbeitsgemeinschaft der Universitäten Darmstadt, Frankfurt und Mainz zum Ziel gesetzt, 13 zerstörte Synagogen mit modernster Technik virtuell zu rekonstruieren. Die Dotter-Stiftung hat sich sofort der Eberstädter Synagoge angenommen und diese Rekonstruktion in Auftrag gegeben. Die Stiftung möchte, dass darüber hinaus auch ein physisches Modell der Synagoge als Zeichen des Gedenkens geschaffen wird. Dies ist heute mit der Technik des 3D-Drucks möglich. Es wird ein Schnittmodell sein, in welchem man nicht nur die Außenfassade, sondern auch die Inneneinrichtung sehen kann.
Die Stiftung wird die Hälfte der Gesamtkosten von rund 34.000 Euro übernehmen und auch die Ticketerlöse aus den Konzerten bis September 2025 für das 3D-Modell verwenden. Sie bittet die Eberstädterinnen und Eberstädter und alle Menschen guten Willens um Spenden zur Finanzierung der restlichen Kosten. Es soll dies ein starkes Zeichen des gemeinschaftlichen Gedenkens und Erinnerns an unsere Eberstädter jüdischen Glaubens sein, von denen die Mehrzahl noch fliehen konnte, viele jedoch ermordet worden sind. Deshalb wird das Modell der Synagoge am 110. Jahrestag ihrer Einweihung am 7. September 2025 im Rahmen einer Gedenkfeier der Eberstädter Gemeinschaft übergeben werden und später im dann renovierten Rathaus zu sehen sein.