Im Januar feiert „Interstellar“ im Staatstheater Darmstadt Premiere. Die Vorlage: Christopher Nolans Film-Epos von 2014. Regisseur Klaus Gehre spricht mit FRIZZmag über seine Faszination für Hollywood und darüber, wie er zwei Plots zu einem Stück vereint. Regisseur Klaus Gehre ist ein großer Fan von Hollywood. „Hollywood-Filme haben starke Plots und tolles dramatisches Material. Die Geschichten holen Menschen ab.“ Kein Wunder, dass er bereits Filmklassiker wie Titanic, Blade Runner oder Fluch der Karibik auf der Theaterbühne verarbeitet hat. In den Kammerspielen widmet er sich „Interstellar“, einem Film mit einer berührenden Geschichte: Kann der Blick zu den Sternen die Menschheit auf einer zerstörten Erde retten? Kann der Retter der Menschheit trotzdem ein schlechter Vater sein? Die Menschheit sucht ihre Zukunft im Weltall – eine Suche, die große persönliche Opfer fordert. Protagonist Cooper, ein ehemaliger Kampfflieger, bricht auf, um eine neue Heimat für die Menschen zu finden. Dabei trifft er gleichzeitig die Entscheidung gegen seine neunjährige Tochter, die Jahrzehnte auf ihn warten muss. Das Besondere an Gehres Inszenierungen: Er verbindet klassische Hollywood-Unterhaltung mit ernster Hochkultur. Für „Interstellar“ hat er „Der Horatier“ von „Heiner Müller“ ausgewählt und zwischen die Elemente der Science-Fiction-Story eingebettet. „Mich fasziniert an Heiner Müller, dass er Widersprüchlichkeiten aufzeigt und diese benennt“, erklärt Gehre. So ist Cooper sowohl Abenteurer als auch Vater. Die Inszenierung konzentriert sich sowohl auf die Science-Fiction-Momente als auch auf die Vater-Tochter-Beziehung. Illusionen schafft der Regisseur mit Livevideos, die nach guter alter Hollywood-Manier vor den Augen der Zuschauer:innen erzeugt werden. Die Musik stammt von Michael Lohmann, der extra für das Stück Soundeffekte komponiert hat – ein Elvis-Song spielt eine besondere Rolle. „Ich möchte großes Kino mit vielen Illusionen schaffen.“ Empfohlen wird das Stück ab 14 Jahren – Gehre verspricht, dass das Publikum verzaubert werden wird. ZUR WEBSEITE
Große Illusionen auf kleiner Bühne
Interstellar – Science-Fiction und Vater-Tochter-Drama