© Bettina Frenzel/Kosmos Theater Wien
Parktheater Bensheim
In „Liebe/eine argumentative Übung“ übt das Kosmos Theater aus Wien kollektive Selbstkritik an den Tücken des Feminismus und beweist, dass hohes Theaterniveau zuweilen auch bloß saukomisch sein darf.
Eine positive Erfahrung des Streamings vom vergangenen Jahr war, dass es den Raum, in dem das Festival wahrgenommen werden konnte, enorm erweitert hat. Daher wird es auch bei der aktuellen Festspiel-Ausgabe die Möglichkeit geben, sich digital per Livestream zuzuschalten. Zum Wesen des Theaters, so die Macherinnen und Macher der Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler 2022, gehöre diesmal natürlich wieder die „lebendige Interaktion zwischen den Darstellenden und dem Publikum“, so die Presseankündigung. Nur im fiktionalen Bühnenspiel eröffneten sich neue Möglichkeiten alternativen Denkens und Handelns, die „die Basis eines demokratisch verfassten Gemeinwesens“ ausmachten. Deshalb kann Petra Rettig die Bühne nicht nur wieder für den begehrten Publikumspreis freiräumen, sondern auch für das ebenfalls etablierte Schulprojekt „Theaterkritik“. Gerade die intensive Auseinandersetzung mit Stücken und die Befähigung, darüber nachfolgend zu kommunizieren, habe in Pandemiezeiten schwer gelitten, so die Verwaltungsleiterin des Parktheaters.
© Rolf Arnold / Schauspiel Leipzig
Parktheater Bensheim
Die Casting-Situation verwandelt sich in einen wütenden Monolog über die Leiden des jungen A., über seine Diskriminierungserfahrungen, über die Identität und die Rolle, die ihm auf der Straße und in der Gesellschaft zugeschrieben wird. Marco Damghanis „Die Leiden des jungen Azzlack“ kommt als Produktion des Leipziger Schauspiels am Eröffnungsabend (11.3.) der Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler an die Hessische Bergstraße.
Fünf Aufführungen hat die Jury unter dem Vorsitz der Dramaturgin und Dozentin Dagmar Borrmann für die seit 1996 bestehende Bensheimer Leistungsschau ausgewählt. Mit „Die Leiden des jungen Azzlack“ (11.) eröffnet das Schauspiel Leipzig die beiden Festivalwochen, mit „möwe.live“ fällt am Freitag (25.) der letzte Vorhang an der Hessischen Bergstraße. Weiter beschwören die Gastspiele „Die verlorene Ehre des …“ (12.) der Folkwang Universität der Künste, „FaustGretchen“ (22.) des Staatstheaters Kassel sowie „Liebe/eine argumentative Übung“ (24.) des Kosmos Theaters Wien zentrale Gegenwartsthemen wie Herkunft, Diversität und Selbstermächtigung. Zudem zeigten die ausgewählten Wettbewerbs-Produktionen einmal mehr eindrucksvoll, dass komplexe Bühnenstoffe durchaus humorvoll und unterhaltsam verhandelt werden könnten.
Infos zum Festival und zu Abonnements gibt’s unter der Telefonnummer 06251 177 817 der Stadtkultur Bensheim und im Internet unter www.stadtkultur-bensheim.de Tickets können unter anderem bei FRIZZ Tickets, Rheinstraße 30, Darmstadt, Tel.: 06151 915 888 erworben werden.