Der persische Heerführer Xerxes ist nach Griechenland gezogen. Doch statt mit geschwellter Brust wird er als zitterndes Häufchen Elend in die Heimat wiederkehren, zerschellt an seiner Hybris. Davon erzählt der Grieche Aischylos, und der derzeit schwer angesagte Ulrich Rasche zelebriert diese älteste überlieferte Tragödie, die in Kooperation mit Salzburg an den Main kommt, wie ein Survival-Training aus dem Maschinenraum der Hölle. Von Überwältigungstheater sprechen die, die eigentlich „Vergewaltigungstheater“ meinen. Großmäulig wird jede Silbe gedehnt und gebrüllt, in einem Rhythmus, der mit solcher Wucht wummert, als lausche man den martialischen Beats von Rammstein. „An Oak Tree“ liefert dann im Herbst die programmatische Divergenz in den Kammerspielen.
Maschinenraum zur Hölle
„Die Perser“ (ab 28.9.) und „An Oak Tree“ (ab 9.11.) im Schauspiel Frankfurt.