© Christian Zuckermann
Theater Curioso
Der Autor Robert Seethaler ist ein Meister der unsentimentalen Einfachheit, des Augenblicks, alles schwebt, alles ist leicht, auch das Schwere, und alles geht zu Ende. Jetzt hat sich Regisseur Hans Richter für das Theater Curioso der Theaterfassung von "Das Feld" angenommen und sollte sie gekonnt in Szene setzen. Premiere ist am 30. September.
Wenn Tote auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Einer verfiel dem Glücksspiel und starb. Ein anderer hat immerhin verstanden, in welchem Moment sich sein Schicksal entschied. Eine erinnert sich daran, dass ihr Mann ein Leben lang ihre Hand in seiner gehalten hat. Eine andere hatte Dutzende Männer, doch nur einen hat sie geliebt. Einer dachte: Nur raus hier. Doch dann blieb er. Dem Theater Curioso gelingt es, Robert Seethalers Porträtdrama "Das Feld" (ab 30.9.), ein Stück über demütige Dorfbewohner, in Poesie zu packen, jedem Lebensentwurf eine Berechtigung zu geben und Emotionen unpathetisch auf die Bühne zu bannen.
Das Domizil der Freien Szene scheint die umtriebige Curioso-Theater-Kompanie ab Herbst dann praktisch in Eigenregie zu bespielen. Im September steht "Martha, Marina" (23. u. 24.) auf dem Spielplan. Neben dem aktuellen Premieren-Stück "Das Feld", das bis in den Februar des nächsten Jahres hinein im Moller Haus terminiert ist, gibt es noch ein Wiedersehen mit "Die Wunderübung" (4.11. u. 3.12.), "Das kunstseidende Mädchen" (16. u. 17.11.), "Tagebuch eines Wahnsinnigen" (4.12.) und "Gut gegen Nordwind" (1. u 2.12.). Ein Teil der Wiederaufnahmen ist im Rahmen eines Festivals zu sehen, mit dem das Curioso-Ensemble um den Theatermacher Ulrich Sommer sein fünfzehnjähriges Bestehen feiert.