Jugendliche stürmen zu wummernden Beats die Szenerie, zitieren frech Brecht, fangen an zu tanzen und zu rappen. „Zeit heilt alle Stunden“ nannte sich ein multimediales Tanz- und Musiktheater um die aktuelle Flüchtlingsdebatte, über Städte, Zivilisationen und die Frage, ob ein Leben für Fremde in der deutschen Urbanität überhaupt möglich ist. Es war die bislang letzte Zusammenarbeit des Freiburger Aktionstheaters Panoptikum mit Rapucation aus Berlin, einem Team um den Rapper Robin Haefs, der Jugendlichen Bildung mithilfe von HipHop nahebringen will. Nun hat sich die unkonventionelle Arbeitsgemeinschaft erneut mit der Panoptikum-Regisseurin Sigrun Fritsch zusammengetan, um ihr spartenübergreifendes Theater aus Pantomime, darstellender Kunst, Performance und Feuerzauber an einen Klassiker anzulegen. In „Alice!“ sollte eine Gruppe von Darmstädter Jugendlichen erneut eine geeignete Spielwiese finden, alle Regeln der Logik und Konvention außer Kraft zu setzen - entpuppte sich doch bereits Lewis Carrolls Vorlage „Alice im Wunderland“ als frühe Blaupause über eine selbstbestimmte Göre inmitten schräger Figuren. Außerdem im Spielplan: „Das Abschiedsdinner“.
Unkonventionelles HipHop-Theater
„Alice!“ (26.01.) in den Kammerspielen des Darmstädter Staatstheaters