©Johannes Ernst
Arie van Selm, Krähen
Auch wenn es so aussieht. Es fing nicht alles mit der Krähe an, selbst wenn sie jetzt in Übergröße dominant auf dem neu gestalteten Vorplatz der Darmstädter Kunsthalle thront. Es ist eine Leihgabe des Instituts Mathildenhöhe, gestiftet von einer Gruppe kunstliebender Mäzene an die Stadt Darmstadt. Der Einstieg van Selms von der Malerei in das Bildhauermetier mit einer dreidimensionalen Krähe bereitete dem Künstler viel Vergnügen, das auch von seinem Publikum geteilt wurde, so der Kunsthistoriker Roland Held über ein Interview mit dem erst kürzlich verstorbenen van Selm. Es animierte den Künstler zu einer »Krähenfamiie« in den unterschiedlichsten Variationen, deren Mitglieder beim genauen Hinschauen nicht nur in Darmstadt fleißig vertreten sind. Viele Werke des mit Darmstadt eng verbundenen Künstlers fanden ihren Weg in US-amerikanische und europäische öffentliche wie private Sammlungen, in Gärten oder Landschaftsparks. Die Kunsthalle präsentiert mit der Ausstellung »Arie van Selm. Introspection and Commentary | Fühlen und Denken« eine erste umfassende institutionelle Würdigung des Malers, Bildhauers und Zeichners, einen Querschnitt durch seine Schaffensphasen von um 1980 bis zu seinem plötzlichen Tod in diesem Jahr. Die Kunsthalle zeigt das Werk eines Künstlers, der sich im Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert zwischen der Expression innerer Zustände und der Beobachtung von Natur und Umwelt bewegt. Sie vereinigt alle fünf seit 2011 entstandenen Typen seiner bronzenen Krähen und führt in einer konzentrierten Auswahl Malerei und Zeichnung von 17 Leihgebern von Darmstadt bis Dallas zusammen.
bis 5. Januar 2025, Kunsthalle Darmstadt, Steubenplatz 1, mit umfangreichem Begleitprogramm,Mittwoch bis Sonntag 11–17 Uhr; ZUR WEBSEITE