… setzen die monatlichen Buchempfehlungen aus Darmstadt. Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus Schriftstellern, Journalisten und Literaturkritikern, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben.
Mit der Auszeichnung soll diesen Büchern zu einer größeren Verbreitung verholfen werden. Dabei fällt die Wahl nicht unbedingt auf literarische Bestseller, manches Buch wurde durch die Auszeichnung „Buch des Monats“ erst erfolgreich.
Aktuell gehören der Jury an:
Peter Benz, Michael Braun, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Adrienne Schneider, Prof. Dr. Wilfried F. Schoeller, Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Wolfgang Werth.
Begründung der Jury
Nach dem Tod ist vor dem Leben: Der soeben durch einen Sprung vom Balkon mit einem Glas schwappendem Campari in der Hand in den freiwilligen Tod gehüpfte Protagonist lebt und west und webt und schwebt als eine Art postsuizidaler Luftgeist in einer Art fegefeuerlichem Zustand. Diesen Zustand erlebt er eben nur als: Berlin. Das macht Lewitscharoffs Roman so komisch. Und dass er in diesem Berlin in Mietwohnungen, Ehebetten, Geschlechterkampfzonen, in WGs, Kanzlerämtern, Arztpraxen, Universitäten, Theatern, Kneipen, Paris Bars, Boulevards, Kirchen, Konzertsälen, auch auf Friedhöfen (samt Erinnerungsreisen ins tief Schwäbische, Degerlöchrige, auf Tanten-Höhen über Stuttgart) immer nur unsichtbar bleiben, nie eingreifen, nichts ändern kann – das macht diesen Roman wahrhaft urkomisch. Also durchweht von einer Musik gesellschaftskritischer Vergeblichkeitsempfindung. Also der puren zeitgeistverlachenden Heiterkeit. Ein großes Lesevergnügen.