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Ernest Stephen Lumsden, Forth Bridge, 1909, Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Ab dem 27. Juni 2024 präsentiert das Hessische Landesmuseum Darmstadt die neue Schau der Graphischen Sammlung „Graphic Revival. Natur, Mensch, Industrie in England um 1900“. Die Ausstellung thematisiert die Wiederentdeckung der Radierung als künstlerische Ausdrucksform im 19. Jahrhundert. Angestoßen wurde diese Entwicklung von James McNeill Whistler und seinem Schwager Francis Seymour Haden, die das ungeheure künstlerische Potenzial dieser Drucktechnik erkannten und unter Englands Künstler:innen populär machten. Die Industrialisierung hatte Mittelengland in das „Black Country“, das größte Industriegebiet der Welt, verwandelt. Hierauf reagieren die Arbeiten der englischen Malerradierer:innen: Statt Kirchtürmen beherrschten jetzt Fabrikschlote die Landschaft, Wolken entpuppten sich als aus Industrieanlagen aufsteigender Rauch. In den Kompositionen wird der tiefgreifende Wandel von der Natur- zur Industrielandschaft nicht nur thematisiert, sondern auch durch die Verwendung starker Kontraste zum Ausdruck gebracht. Neben das Schwarz-Weiß oder Hell-Dunkel der Radiertechnik treten Extreme wie Groß und Klein, Leere und Überfüllung, Nähe und Ferne. Dank einer Schenkung aus dem Jahr 2022 besitzt das Landesmuseum mehr als 100 Werke der epochemachenden englischen Malerradierer:innen. Die Ausstellung mit 75 Werken von 28 Künstler:innen bietet den Besuchenden ein atemberaubendes Schwarz-Weiß-Feuerwerk.
Bis 29.9.24 in der Karl-Freund-Galerie des Hessischen Landesmuseum Darmstadt.
Weitere Informationen findet ihr hier.