© Benjamin Metz
Über 9 Millionen Touristen besuchen Krakau Jahr für Jahr. Kaum verwunderlich, denn die einstige Hauptstadt Polens versprüht einen Zauber, dem sich Traveller aus aller Welt nur schwer entziehen können. Ob große Geschichte am ehemalige Königssitz auf dem Wawelhügel, das lebendige Treiben im jüdischen Viertel Kazimierz oder wilde Nächte in einer der zahlreichen Kellerbars rund um den mittelalterlichen Marktplatz Rynek Główny - Krakau ist eine überaus vielfältige Metropole und hat für junge und alte Kulturfreunde (und Partygänger) jede Menge zu bieten.
Das Wahrzeichen der Stadt...
…ist die einstige Königsburg Wawel, die auf gleichnamigen Hügel über dem Weichsel-Fluss thront. Hier residierten früher die polnischen Könige, in der ebenfalls auf dem Hügel gelegenen Kathedrale wurden sie gekrönt. Die über 1000jährige Geschichte der Wawel Festung ist überaus interessant und vielfältig, eindruckvoller Beleg sind zahlreiche Gebäude verschiedener Bauepochen von Romantik über Gotik und Renaissance bis hin zu Barock, die zu einer kulturellen Entdecker-Tour einladen.
Der beste Treffpunkt …
…ist für viele Krakauer der zentral in der Altstadt gelegene Rynek Główny. Um den wunderschönen Marktplatz aus dem Mittelalter herum befinden sich zahlreiche Cafés, Kneipen und Restaurants und auch Shoppinginteressierte kommen hier und in den zahlreichen umliegenden Straßen und Gassen voll auf ihre Kosten. Zudem sind auch die Tuchhallen, sowie die gotische Marienkirche und der Rathausturm überaus sehenswert. Tipp: Vom Rathausturm (Wieża Ratuszowa) aus hat man einen wundervollen Blick über den Rynek Główny und die gesamte Krakauer Altstadt!
© Benjamin Metz
Das muss man gesehen haben …
…da sich die Sehenswürdigkeiten Krakaus nicht nur auf die fußläufige Altstadt beschränken, empfiehlt es sich für einen Besuch der Stadt eher etwas mehr Zeit einzuplanen. Denn neben der Altstadt mit ihren zahlreichen Prachtbauten und quirligen Straßen und Gässchen sollte man unbedingt auch das alte jüdischen Viertel Kazimierz (das auch als Drehort für Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste" diente) und die ehemalige Schindler-Fabrik besuchen. Und ein Besuch der Wawel Burg mit anschließendem Spaziergang an der Weichsel sollte ebenfalls bei keinem Krakau-Besuch fehlen.
Die besten Einkaufsmöglichkeiten…
….befinden sich, wie bereits beschrieben, in den Gassen und Straßen rund um den Rynek Główny – hier finden sich vor allem allerlei Modegeschäfte und kleine Antiquitätenläden. Wer nach typischen Souvenirs aus Polen sucht, wird mit Sicherheit in einem der schönen Handwerksgeschäfte in den Tuchhallen fündig. Für Shoppingfreunde ebenfalls sehr zu empfehlen ist ein Bummel durch Kazimierz. Hier findet man viele kleine Geschäfte, die Handarbeiten und Kunst verkaufen. Große Modeketten wie H&M, Hilfiger oder Marc O’Polo finden sich dagegen in der "Galeria Krakowska", einem Einkaufszentrum, am Hauptbahnhof.
Achtung: Fettnäpfchen …
… Witzeleien über den (polnischen) Papst Johannes Paul II. werden in Polen gar nicht gerne gehört. Das gilt ganz besonders für Krakau, da Karol Wojtyla, so sein bürgerlicher Name, in der Stadt allgegenwärtig zu sein scheint. Er wurde unweit in Wadowic geboren, studierte in Krakau und predigte in der städtischen St. Florian Kirche. Generell sollte man bei religiösen Themen in Polen Zurückhaltung üben. Der christliche Glaube spielt eine wichtige Rolle in der polnischen Gesellschaft und ist stark mit der Kultur verflochten. Außerdem sind die Krakauer auf die Warschauer nicht allzu gut zu sprechen. Die Krakauer sehen sich vermehrt immer noch als „Hauptstädter“ und auch viele Touristen halten Krakau für die „heimliche Haupstadt Polens“.
Die prominentesten Kinder der Stadt…
....sind in historischer Reihenfolge (und einmal abgesehen von der langen Ahnenreihe polischer Könige und zahlloser anderer berühmter Aristokraten) u.a.: Helena Rubinstein (Kosmetikunternehmerin), Josef Strasser (Politiker & Journalist) und Zvi Hecker (Architekt).
Die kulinarische Spezialität....
… ist nach meiner Meinung vieler Krakauer Zapiekanki. Das große Stück Baguette wird mit allen möglichen Sachen der Welt belegt und im Ofen gegrillt. Eine überaus leckere Angelegenheit, die entfernt an ein Pizza-Baguette erinnert. Zapiekanki sind überall in der Altstadt erhältlich, die meisten Einheimischen schwören allerdings auf die Zapiekanki des kleinen, am Plac Nowy gelegenen Restaurant Endzior.
Die angesagteste Kneipe...
…lässt sich nur schwer ausmachen in einer Stadt, in der Studenten bereits seit 700 Jahren die Kellerkneipen unsicher machen und die daher auf eine gewisse „Partytradition“ zurückblicken kann. Mehr als 200 dieser Kellerkneipen gibt es alleine in der Altstadt rund um den Rynek. Die angesagteste Kneipe konnten wir nicht entdecken, wohl aber die Skurilste. Die wunderbare Rotlicht-Oldschool-Plüsch-Atmosphäre des „Piano Rouge“ (stilecht mit Pianotresen) hat was und neben wunderbaren Drinks kann man hier auch ganz vorzüglich Speisen (es empfiehlt sich allerdings für einen Resto-Platz vorab zu reservieren).
Wie man hinkommt …
....wer sich eine 14stündige Busfahrt mit dem Fernbus ersparen möchte, sollte am Besten per Flugzeug nach Krakau reisen. Vom Frankfurter Rhein-Main Airport kann man mit LOT Polish Airlines oder Lufthansa bereits für etwas über 100 € nach Krakau fliegen (Hin- und Rückflug, inkl. sämtlicher Gebühren).
Und noch die härtesten Fakten...
…Einwohner: 1.720 000
...Land: Polen
...Durchschnittstemperatur: Moderate 12°C, im Winter werden Minuswerte bis -8°C erreicht, im Sommer kann es bis zu 23°C warm werden.
…Ortszeit: MEZ - kein Unterschied zur deutschen Uhrzeit
...Währung: Polnischer Zloty ( 1€ ~ 4,15 Zl)
Weitere Infos unter: