Im Dienste deutsch-polnischer Beziehungen

Peter Oliver Loew ist für das Deutsche Polen-Institut (DPI) kein Unbekannter. Seit 2002 war er Stellvertreter des langjährigen Direktors Dieter Bingen, der Ende September in den Ruhestand ging. Loew löste Bingen am 1. Oktober ab und wird das Polen-Institut in die Zukunft führen.

Ein Studienaufenthalt in Polen im Umbruchjahr 1989 weckte die Faszination des jungen Studenten Loew an dem zwischen Tradition und Fortschritt hin- und hergerissenen Land. Das Thema sollte ihn festhalten und seinen weiteren Werdegang bestimmen. 

Der 1967 geborene Loew studierte Osteuropäische Geschichte, Slavistik und Volkswirtschaft. Er promovierte über die Geschichte Danzigs im 19. und 20. Jahrhundert und hat sich 2014 an der TU Dresden habilitiert. Loews Interesse an Polen ist breit gefächert: In seinem Fokus stehen die unterschiedlichsten Aspekte des Landes sowie der deutsch-polnischen Beziehungen in Geschichte und Gegenwart. Außer zahlreichen Veröffentlichungen hat er sich auch als Übersetzer zahlreicher Texte aus dem Polnischen einen Namen gemacht. 

Als Zentrum für polnische Geschichte, Politik, Kultur und Gesellschaft pflegt das Polen-Institut die deutsch-polnischen Beziehungen. Das Engagement ist vielfältig. Es umfasst praxisbezogene Wissenschaft und Forschung, Bildungsangebote, politische Foren, editorische Projekte und öffentliche Veranstaltungen. Das Institut besitzt eine renommierte Spezialbibliothek für polnische Literatur, deutsch-polnische Übersetzungen und Kulturbeziehungen. Sie ist zugleich Universalbibliothek für Polen und die deutsch-polnischen Beziehungen.

Die Stadt Darmstadt sowie die Länder Hessen und Rheinland Pfalz gründeten 1980 auf Anregung des Übersetzers Karl Dedecius (1921–2016) das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt. Dedecius war bis 1999 dessen Leiter. Zunächst war das DPI auf der Darmstädter Mathildenhöhe beheimatet. Seit Februar 2016 ist das Institut im sanierten Herrenbau des Darmstädter Residenzschlosses untergebracht.

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