Der aus Bielefeld stammende Luca Manuel Montesinos Gargallo, besser bekannt als Montez, hat sich mit seiner ganz eigenen Mischung aus Rap und Pop einen festen Platz in der Pop-Bundesliga erspielt. Seine Songs sind persönlich, sein Stil unverwechselbar. Beim „Friedberg Open Air Sommer“ gibt er Einblick in sein musikalisches Universum. FRIZZmag hat Montez vorab zum Interview getroffen – ein Gespräch über Karriere, Kooperationen und das Leben auf und abseits der Bühne.
FRIZZmag: Deine Karriere ist in den letzten Jahren ziemlich durch die Decke gegangen. Allerdings kam der Erfolg nicht über Nacht. Bereits 2010 hast du dein erstes Mixtape veröffentlicht, ein Jahr später dein Albumdebüt. Vor fünf Jahren kam dann der große Deal mit Universal. Wann hast du zum ersten Mal gespürt: Jetzt geht’s wirklich ab?
Montez: Das war der Moment, als ich die erste Hörprobe zu meinem Song „Auf & Ab“ gepostet habe. Damals war ich in L.A. und wir hatten ein bisschen mit dem Song rumprobiert. Später war ich am Strand und habe dieses Snippet in meiner Instagram-Story gepostet – und sofort eine so krasse Resonanz bekommen wie noch nie zuvor. Mir war direkt klar, dass der Song etwas ganz Besonderes hat. Und spätestens als „Auf & Ab“ dann veröffentlicht wurde, war klar: Jetzt läuft alles auf einem ganz anderen Level.
Kann man so einen Erfolg eigentlich planen? Stichwort „Social Media“. Welche Rolle spielen die sozialen Medien bei der Promo von Musik heute?
Planen kann man gar nichts. Aber heute kann man per Zufall viel leichter einen Hit landen. Klar, es gibt Algorithmen und Analysetools, die beim Marketing helfen – aber am Ende zählt der Song. Wenn der nicht gut ist, bringt dir auch die beste Social-Media-Kampagne nichts.
Deine Songs bewegen sich zwischen Rap, Pop und Melancholie. Wie hat sich deine musikalische Handschrift über die Jahre entwickelt?
Früher wusste ich nicht genau, wer ich musikalisch sein möchte: Eminem oder Ed Sheeran. In den letzten Jahren hat sich das aber klar entwickelt. Ich mache nur noch das, was ich zu hundert Prozent fühle. Da kann jeden Tag ein ganz anderer Song entstehen – und das ist völlig okay. Ich folge einfach meinem Gefühl und dem, was mir Spaß macht.
Viele deiner Lieder zeichnen sich durch sehr persönliche Texte aus. Fällt es dir leicht, dich in deinen Songs so offen zu zeigen?
Ja, das ist für mich ganz normal. Seit ich mit 13 meine ersten Texte geschrieben habe, ist das mein Weg, mich mit Problemen auseinanderzusetzen. Auf der Bühne fällt mir das manchmal schwerer. Ich bin da zu hundert Prozent ich – keine Kunstfigur, keine Rolle. Das bin immer ich. Aber das gehört für mich dazu. Ich bin ohnehin jemand, der eher den schweren Weg geht.
Du arbeitest immer wieder mit Künstler:innen wie Badmómzjay, Nico Santos oder Helene Fischer zusammen. Was macht eine gute musikalische Zusammenarbeit für dich aus?
Für die genannten Kolleg:innen war ich als Songwriter tätig. Vor meinem eigenen Durchbruch habe ich vor allem Songs für andere geschrieben – einige Hundert insgesamt. Das ist ein bisschen wie Schauspiel: Ich muss mich in die andere Person und ihre Gefühlswelt hineinversetzen, damit am Ende ein Song entsteht, mit dem sie sich identifizieren kann.
Wie schreibt man eigentlich für andere Künstler:innen? Fällt es dir schwer, Songs abzugeben?
Manchmal denkt man schon: „Den hätte ich besser für mich behalten.“ Aber es bringt mich als Künstler weiter, weil das Feedback der anderen immer hilfreich ist. Songwriting-Sessions sind auch ein gutes Training.
Wie unterscheidet sich für dich die Arbeit im Studio von dem Gefühl, deine Songs live zu performen?
Das sind zwei völlig verschiedene Welten. Im Studio schreibst und produzierst du den Song, den du später auf der Bühne präsentierst. Live performst du dann, was du irgendwann mal im Studio erschaffen hast (lacht). Ich liebe beides – man kann es nicht vergleichen. Im Studio liebe ich den kreativen Prozess, live das direkte Feedback des Publikums. Bei manchen Songs denke ich beim Schreiben aber schon an die Bühne – so war’s zum Beispiel bei „Wir tanzen den Regen weg“. Den Song habe ich direkt nach einem Konzert im Tourbus geschrieben. Ich freue mich riesig, den bald live zu spielen.
Was bedeutet dir die Bühne – ist sie ein Ventil, ein Zuhause oder auch ein Risiko?
Musik ist für mich immer ein Ventil – egal ob beim Schreiben oder auf der Bühne. Und ja, Bühne ist auch ein Risiko. Bei jedem Konzert musst du die Leute neu überzeugen. Das macht’s aber auch spannend. Diese Nervosität, dieses Lampenfieber – das gehört dazu. Wenn das weg wäre, würde etwas fehlen. Musik ist für mich immer Heilung.
Du hast schon viele Festival- und Clubshows gespielt. Erinnerst du dich an einen Auftritt, der dich emotional besonders mitgenommen hat?
Definitiv: mein erstes ausverkauftes Konzert im „Stereo“ in Bielefeld. Damals waren es 400 Leute – und für mich war das riesig. Heute spiele ich vor Zehn- oder Zwanzigtausend, aber dieser erste große Moment in meiner Heimatstadt bleibt unvergessen. Das war ein Meilenstein.
Am 13. Juli bist du beim Friedberg Open Air Sommer zu Gast. Kennst du die Region schon oder ist das Neuland für dich?
Ich war schon oft in Frankfurt und habe viele Freunde dort. Auch mein Supportact Nio, der in Friedberg eröffnet, kommt aus der Region. In Friedberg selbst war ich bisher noch nicht – ich bin gespannt und freue mich sehr aufs Festival!
Was dürfen die Leute beim Friedberg Open Air Sommer von deiner Show erwarten – große Emotionen, intime Momente oder beides?
Das volle Montez-Programm: große Gefühle, Lachen, vielleicht auch Tränen. Alles ist echt, spontan, nichts gefakt. Und ich hoffe, dass die Leute ein bisschen geheilter vom Gelände gehen, als sie gekommen sind.
Was kommt nach Friedberg – worauf können sich deine Fans als Nächstes freuen?
Vor Friedberg erscheint am 4. Juli meine neue EP, von der wir einige Songs auch in Friedberg live spielen werden – das wird besonders. Und nach dem Sommer startet meine große Arena-Tour durch ganz Deutschland, auf die wir uns auch schon extrem freuen!
Vielen Dank für das Gespräch.
Montez live:
>> So. 13.7.25, 19 Uhr, Seebühne, Friedberg
Weitere Infos unter:
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FRIZZmag verlost 3x2 Tickets für das Konzert von Montez beim „Friedberg Open Air Sommer“.
Bitte sende eine E-Mail mit deinem vollständigen Namen und Kontakt an verlosung@frizzmag.de. Betreff: „Montez“
Einsendeschluss: 8.7.2025
Die Gewinnbenachrichtigung erfolgt per E-Mail.