©Klaus Mai
Dj A.Lee
»Die Sattlerei« ist A.LEE’s zweites Wohnzimmer: Fantastische Steaks, gute Freunde und Wohlfühlambiente – der perfekte Mix!
In den letzten Jahren schrieb Ali Güler aka »DJ A.LEE« als Architekt Erfolgsgeschichte und tauschte seine Turntables gegen Baupläne ein. Der Vollblut-Kreative und Visionär gründete 2012 sein Architekturbüro »GULIVER Planungsgesellschaft«, nachdem er jahrzehntelang als DJ, Produzent und Sänger die House- und Partyszene u.a. auch in Darmstadt prägte. Sein musikalisches Fundament baute A.LEE seit seiner Kindheit kontinuierlich auf: Seine Eventreihe »Cherry Club« ging 2003 durch die Decke. 2006 gelang ihm mit seinem ersten mit Manuel Schleis produzierten Track »Electric Passion« der Durchbruch. Danach folgte mit »Gotta Let Go« ein weiterer Verkaufsschlager, für den er die bekannte englische Sängerin Amanda Wilson gewinnen konnte. Doch nach all den Partys musste auch mal Ruhe im Leben einkehren und A.LEE legte eine kreative Auszeit im Musik-Business ein. Bis Anfang 2025. Im Februar feierte der heutige zweifache Familienvater sein Comeback und ist seitdem kaum zu bremsen. Doch, wie begann seine Musikkarriere und wie sieht A.LEE’s Leben aus, wenn man mal über den Plattentellerrand schaut? Angefangen habe alles im Alter von sechs Jahren. Damals habe er seine Leidenschaft zur Musik entdeckt. Später hat er angefangen Akustik- und E-Gitarre zu lernen. Ungefähr zeitgleich entstand in ihm der Kindheitstraum, irgendwann mal mit seinem Vater zusammenzuarbeiten.
»Mein Vater hatte damals in der Türkei eine Backsteinfabrik, die er später seinem Bruder überschrieb, als er in den 60 iger Jahren nach Deutschland ging. Ich wurde in Groß-Gerau geboren und wuchs in Biebesheim auf. Dort hatte mein Vater einen Architektenfreund, bei dem wir öfter zu Besuch waren. Er hatte ein tolles Anwesen und zeigte mir seinen Arbeitsraum mit einem Zeichenbrett. Das hat mich total inspiriert. Ich habe mich direkt zu Hause an meinen Schreibtisch gesetzt und bereits als Kind meine ersten Grundrisse von Häusern gezeichnet. Und das hat bis heute einen Nachhall. Ich liebe es, mich kreativ in der Architektur und in der Musikbranche auszutoben. Mein Herz schlägt an erster Stelle für meine beiden Kinder und dann für alles Kreative da draußen!«.
Die passenden Beats und Melodien, um seine musikalische Ader letztendlich auszuleben zu können, komponierte Ali nur wenige Jahre später – 1996.
»Ich war gerade mal 18 Jahre alt, als ich das erste Mal auf dem Geburtstag meines besten Freundes auflegte. Der Abend lief so gut, dass sich das im Freundeskreis total schnell rumgesprochen hatte. In den 90ern war das Schallplatten-Auflegen eben noch etwas ganz Besonderes, etwas Außergewöhnliches. Das hatte dann schon so einen Lawineneffekt und wir hatten zusammen mit meinen zwei besten Freunden fast jede Woche einen privaten Auftritt. Das hat mich natürlich unglaublich gepusht, weiterzumachen!«
Da Schallplatten damals noch recht teuer waren, musste sich A.LEE etwas einfallen lassen. Zum Glück ging er damals auf die gleiche Schule wie Thomas Wedel aka Tom Wax und Thorsten Adler, die gemeinsam als AWeX durch die Loveparade-Hymne »It’s our Future« in der Techno-Szene große Bekanntheit erlangten. Durch die geteilte Vorliebe für House- und Technomusik kam A.LEE schnell in Kontakt mit den Elektro-Avantgardisten.
»Ein Freund von mir hat damals Schallplatten von Tom Wax geschenkt bekommen. Das waren oft Promo-Platten, die Tom wohl nicht mehr brauchte. Und wir konnten wunderbar damit üben«.
Mit seinen legendären Events »Factory Club«, »Cherry Club«, »Viva Libre« und »Vocals House Club« setzte A.LEE wenige Jahre später neue Maßstäbe, während seine Hits »A.LEE ft. Amanda Wilson – Gotta Let Go« und »Sam Skliz & A.LEE – Don’t Stop Pushing« weltweit in den Top 10 der Dance-, Pop- und DJ-Charts für Furore sorgten. Supportet wurde er auf seinem Karriereweg stets von den größten Star-DJs der Szene. A.LEE hat in den angesagtesten Clubs rund um den Globus gespielt und mit seinem unverwechselbaren House-Sound die Partyszene in zahlreichen Ländern hypnotisiert. Seine energiegeladenen Sets, bei denen er auch gerne mal spontan zum Mikrofon greift und live zum Dj-Set singt, wurden zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen, wofür er auch heute noch, lange nach seiner Schaffenspause, gefeiert wird. Ali Güler setzt außerdem menschlich viel in Bewegung: Der Philanthrop mit den vielen Talenten setzt sich seit 2018 als Past-Präsident im »Lions Club Darmstadt« für soziale Projekte ein und engagiert sich ehrenamtlich in der wenigen Freizeit, die ihm zur Verfügung steht. Jede Minute wird genutzt, um gemeinsam mit seinen Lions-Freunden etwas zu bewegen und in der Gesellschaft etwas Positives zu bewirken. So habe er sich seit dem Erdbeben in der Türkei im Jahr 2023 besonders stark mit einer Hilfs-Kampagne vor Ort eingesetzt und ist neue Wege gegangen, um Spendengelder für den Wiederaufbau von Hatay zu sammeln.
»In kurzer Zeit haben wir relativ schnell viel Geld gesammelt. Der Aufhänger war, dass meine Familie aus der Region kommt. Das heißt, ich kenne die Region, ich kenne die Leute und das war der Aufhänger des Clubs, die Spenden gezielt und in eigener Kontrolle in der Türkei einzusetzen. Das hat schließlich Vertrauen geweckt in die Leute. Ich habe die ganzen Sachen dort selbst gekauft und auch persönlich verteilt. Und durch diese Aktion habe ich andere große Hilfsorganisationen kennengelernt – darunter z.B. auch das ISS Netzwerk, mit denen wir gerade einen Kindergarten in der Türkei bauen.«
Die Bauarbeiten seien im vollen Gange, betont der Architekt und DJ stolz. Die Bodenplatte inklusive Stahlkonstruktionen der Außenwände und Decke stünden bereits. Zudem sei er als Projektpartner persönlich immer mal wieder vor Ort, zuletzt im vergangenen Oktober, in der Türkei, um die Baustelle aus der Fachperspektive zu überprüfen. Wir sind gespannt, welche (Ton)spuren DJ A.LEE in Zukunft hinterlässt. Seine neuesten Tracks »Catch My Fall« und »We’re Taking Our Dreams«, die er mit seinem Studiopartner Stefan Schnabel (SNBL) produziert hat, sind ab sofort auf allen gängigen Musikplattformen verfügbar. »Schön, dass du wieder da bist und erneut an den Turntables schraubst, A.LEE!«, freut sich FRIZZmag.
