1 von 4

©Miriam Gartlgrauber
Zollamtinspektor Fabian Tröbs und Zollobersekretärin Katharina Jantzen
2 von 4

©Miriam Gartlgrauber
Hauptzollamt Darmstadt
3 von 4

©Miriam Gartlgrauber
Hauptzollamt Darmstadt
4 von 4

©Miriam Gartlgrauber
Hauptzollamt Darmstadt
Insgesamt gibt es drei Stück in Hessen, 41 in ganz Deutschland sowie acht Zollfahndungsämter. Die Rede ist von der Instanz Hauptzollamt, wovon eines auch in Darmstadt steht. Am ersten September 2024 wird der „Tag des Zolls“ in der Heinerstadt ausgerichtet, geplant ist ein vielfältiges Programm in der Innenstadt. Im Vorfeld dazu startet FRIZZmag eine Serie, um darüber aufzuklären, was die Mitarbeiter im Hauptzollamt eigentlich genau tun. Insgesamt vier Zollämter gehören zum Hauptzollamt Darmstadt. Diese befinden sich neben Darmstadt in Bensheim, Hanau und Wiesbaden. Das Zollamt ist eine Dienststelle des Hauptzollamts und der Ort, an dem die eigentliche Zollabfertigung passiert. Das heißt, hier werden Waren aus Ländern, die nicht zur EU gehören (sogenannte Drittländer), zollrechtlich abgefertigt. Im Zollamt in Darmstadt sind 17 Mitarbeiter tätig, einige davon im gehobenen, andere im mittleren Dienst. Zwei davon sind Zollobersekretärin Katharina Jantzen und Zollamtsinspektor Fabian Tröbs. Beide arbeiten im mittleren Dienst. Dass Fabian Tröbs im Rang über Katharina Jantzen steht, ist an den Sternen auf den Schulterklappen seines Hemds sichtbar, bei ihm sind es vier, bei Jantzen nur zwei. „Bei Mitarbeitern im mittleren Dienst haben die Sterne zudem eine andere Farbe, sie sind blau. Im gehobenen Dienst sind sie silbern“, erklärt er. Dienstkleidung gehört im Zollamt zur Tagesordnung. Diese ist in einem dunklen Blau gehalten. Die Arbeit im Zollamt ist vielfältig, wie Tröbs erzählt. „Wir sind sozusagen die Kontaktstelle zur Bevölkerung.“ Zu den alltäglichen Aufgaben gehört dabei die Abfertigung von Waren aus der Ein- und der Ausfuhr. Manche Pakete werden mit dem LKW im Amt in der Hilpertstraße (Eingang Kleyerstraße) direkt vor Ort vorgeführt, manche werden bei den jeweiligen Firmen vorgefahren und die Informationen in digitaler Form an das Zollamt übermittelt. „Wir bekommen außerdem Pakete, die aus Drittländern an Privatpersonen geliefert werden und dann hier bei uns abgeholt werden können. “Ein bisschen was zu tun, gibt es für die Mitarbeiter des Zollamts auch im Bereich der KFZ-Steuer, wie Tröbs berichtet. „Wenn es Rückstände gibt, dann sind hier in der Ausfuhrabteilung Ansprechpartner zugegen, die helfen und bei denen gegebenenfalls Nachzahlungen getätigt werden können.“ Ansonsten gibt es laut dem Zollamtsinspektor eine Menge besonderer Verfahren im Zollamt, darunter das Übersiedlungsgut. Zur Zeit betrifft dies häufig ukrainischer Flüchtlinge, die ihr Hab und Gut aus ihrer Heimat, also aus einem Drittland, mitgebracht haben. Auch das muss vom Zoll abgefertigt werden. Hier gibt es jedoch vereinfachende Handhabungen, die eine schnellere und meist abgabenfreie Abwicklung erlauben. Die Arbeit der Zollamtsmitarbeiter findet zum größten Teil vor Ort im Amt statt, wie Katharina Jantzen erzählt. „Unser Tag beginnt morgens um sieben Uhr. Meistens stehen dann bereits LKW vor der Tür, die ihre Waren anzeigen. Dann beginnt die Beschau, wie man die Kontrolle der Ware im Fachjargon nennt. “Manchmal müssen die Mitarbeiter auch in die Firmen ausrücken. Das ist aber die Ausnahme und muss auch beantragt werden. Firmen nutzen dies gerne bei sperriger Ware, wie zum Beispiel bei Messegut, das vorübergehend in ein anderes Land gefahren wurde und wieder nach Deutschland kommt. „Dann wird das Gut vor Ort beschaut“, so Jantzen. Bei der Abfertigung achtet der Zoll auf verschiedene Dinge. Darunter auch, ob gegen die Einfuhr der Waren ein Verbot oder eine Beschränkung vorliegt. Als Beispiel nennt Fabian Tröbs Elektroprodukte. „Diese müssen immer ein CE-Kennzeichen aufweisen und die europäischen Normen der Produktsicherheit erfüllen – all das wird im Zollamt kontrolliert. “Waffen, Betäubungsmittel und Medikamente, deren Einfuhr auf dem Postweg generell immer verboten ist, sind ebenfalls große Themen im Zollamt, erzählt er. „Sowie das Thema Artenschutz“, ergänzt Jantzen. Ein Exemplar, das in diesen Bereich fällt und in einem Postpaket sichergestellt wurde, hat die Zollobersekretärin mitgebracht: Einen echten Alligatorschädel, der aus Florida versendet wurde. „Wir haben ihn sichergestellt, weil weder eine Einfuhrgenehmigung noch eine Ausfuhrgenehmigung aus den USA für das geschützte Tier vorlag. Das ist ein klassischer Fallunserer Arbeit, der aber in dieser Form eher selten vorkommt. “Das alltägliche Geschäft der Zollamtsmitarbeiter, dreht sich um gewerbliche Abfertigungen. Aber auch um Pakete für Privatpersonen, die aus Drittlandländern versandt wurden. Diese Pakete enthalten gerne Elektroprodukten oder Modeartikeln wie Kleidung. Aber auch alle anderen Waren, die in ein Paket passen, können enthalten sein. Diese landen alle zunächst immer bei einem Internationalen Postzentrum (IPZ), erklärt Fabian Tröbs. „Das meiste wird heute mit der Luftfrachtverschickt und landet in unserem Fall beim IPZ am Frankfurter Flughafen.“ Die Pakete werden dort laut Jantzen abgefertigt und nur bei Bedarf an das örtlich zuständige Zollamt weiterleitet, beispielsweise wenn noch Fragen offen sind. Die Empfänger der Pakete, die hier im Zollamt Darmstadt landen, werden dann angeschrieben und aufgefordert vor Ort darzulegen, was sie bestellt haben, bzw. was sie geschickt bekommen haben. „Das ist dann die klassische Arbeit des Zollamts, wie man sie aus dem Fernsehen kennt.“
Weitere Informationen findet ihr hier.