So schmeckt die Heimat

Köstliche, kreative Kartoffelgerichte

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Der Kartoffelanbau hat eine lange Tradition im Odenwald. Einige Sorten wie „Quarta“ oder „Sieglinde“ wurde sogar von der Brensbacher Kartoffelzüchterfamilie Böhm „erfunden“. Bei den Kartoffelwochen vom 17. September bis 03. Oktober 2016 in den sieben Odenwald-Gasthäusern kann man die Vielfalt der heimischen Kartoffeln in vielen kreativ zubereiteten Gerichten schmecken.

Gefüllter Kartoffelkloß auf Steinpilzrahm, Rehbraten mit „Balleklöß“, Apfelrotkohl und Johannisbeerenkompott oder Kotelette mit Odenwälder Paprikawurst gefüllt, auf Spitzkohl mit Kartoffelspatzen oder Odenwälder Sushi – in den sieben Odenwald-Gasthaus-Kooperationsbetrieben dreht sich vom 17. September bis 03. Oktober 2016 alles um die tolle, schmackhafte Knolle.

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Die dümmsten Bauern ernten – na, Sie wissen schon! Ursprünglich im Mittelamerika beheimatet und schon von den Inkas kultiviert, verdankt Mitteleuropa den Siegeszug der Kartoffel den beiden Botanikern Phillippe de Sivry und Carolus Clusius. Letztere war von 1588 bis 1593 in Frankfurt tätig. Diesen beiden Wissenschaftlern gelang es, die Erdknolle züchterisch zu optimieren, so dass sie sich in Europa als Grundnahrungsmittel überhaupt etablieren konnten. Ein weiterer Förderer der „Pomme de Terre“ war Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel. Um dessen Bemühungen, seine Bauern für die Kartoffeln zu begeistern, ranken sich einige Legenden. Fakt ist: die Kartoffeln gedeihen in Hessen besonders gut im fruchtbaren Lös der Wetterau und im Odenwald.

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Von mehlig bis festkochend reichen die Eigenschaften der gelbfleischigen Erdäpfel. Mehlige Sorten wie die „Agria“ eigenen sich beispielsweise besonders gut für Kartoffelpüree, die festkochende „Belana“ für Kartoffelsalat und die überwiegend festkochende Sorte „Marabel“ ist ein Allrounder, der seine Stärken als gute Salzkartoffel offenbart, weiß Reiner Schäfer vom Odenwald-Gasthaus „Zum Hirsch“ in Fürstengrund. Eine Sorte, die es kaum mehr gibt und die es wie das „Bamberger Hörnla“ in die Slow Food-Arche des Geschmacks geschafft hat, ist die „Odenwälder Blaue“. Die hat ihren Namen von der blau-violetten Schale, ist eine mehlig kochende Sorte und hat einen kräftigen Geschmack. Gezüchtet wurde sie um 1900 von Georg Friedrich aus Groß-Bieberau.

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