„Aus Tradition immer im Trend.“

Hufnagel feiert sein 150-jähriges Bestehen

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© Klaus Mai

Hans Maschmann liebt schöne Dinge, vor allem wenn sie aus Leder sind. „Ich bin meinem Urgroßvater für die Entscheidung zu dieser Branche sehr dankbar. Besonders angenehme Kunden betreten meinen Laden und ich kann über schöne Dinge reden und diese verkaufen“, erzählt der Darmstädter. Bei den Waren, die zumeist aus Rinds- und Kalbsleder hergestellt werden, stehen Mode und Qualität im Mittelpunkt. Maschmanns Liebe zu dem Naturprodukt ist spürbar: „Leder ist ein natürliches und wunderbares Material“.

Die gutsortierte Auswahl bei Hufnagel umfasst namhafte Marken wie z.B. Longchamp, Joop!, Aigner, Bogner, Coccinelle, Mandarina Duck, HCL bei Taschen bis zu Victorinox, Delsey, Samsonite bei Kleingepäck oder Koffern. Doch neben den vie- len Global Playern nden sich auch kleinere deutsche Hersteller. Taschen, die in China hergestellt werden, gibt es bei Hufnagel nicht.

Taschen, Koffer, Geschenke und vieles mehr

Bei Hufnagel ndet sich noch weitaus mehr als nur Taschen: Geldbörsen, Brieftaschen, Mappen, Aktentaschen und -koffer, Laptoptaschen, Reisetaschen, Rucksäcke, Schulranzen, Gürtel, Etuis, Schirme, Handschuhe und Kosmetiktaschen. „In Puncto Leder haben wir eigentlich alles - außer Bekleidung und Schuhe!“, schmunzelt Maschmann. Ergänzt wird das Programm durch ausgefallene Deko- und Geschenkartikel sowie Tücher.

Allen Produkten ist eins gemeinsam: Sie zeichnen sich durch hohe Qualität und Langlebigkeit sowie ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aus. „Immer wieder muss man abwägen, ob man jede Mode mitmachen will. Denn modische Taschen haben manchmal eine geringe Qualität.“ Hufnagel ist das einzige Geschäft in Darmstadt, das Taschen und Koffer auch repariert - ein Service, den die Kunden gerne nutzen. Bei Versicherungsfällen wird ein Gutachten erstellt.

Den Blick für die passende Tasche

Zum professionellen Hufnagel Team gehören vier Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Generationen, die alle bei Hufnagel ausgebildet wurden, sowie drei Aushilfen. Denn neben der hohen Qualität spielt die Beratung der Kunden eine große Rolle: „Ich berate jeden Kunden, jede Kundin individuell, das macht mir großen Spaß“. Wichtig sei, dass die Kunden auch sehen, wie sie mit der Tasche aussehen. „Gehen Sie mal zu meinem Kollegen — der heißt Spiegel“, so Maschmann. Bei seiner Beratung kommt auch der Humor nicht zu kurz. Durch seine langjährige Erfahrung hat erden Blick dafür, welche Tasche zu welchem Typ passt. Da kann es schon mal sein, dass jemand statt mit einer schwarzen mit einer roten Tasche nach Hause geht und völlig begeistert ist. „Ich empfehle auch, mal eine komplette Tasche einzuräumen, um zu sehen, wieviel Platz tatsächlich vorhanden ist“.

„Wir haben immer die Anforderungen aus Kundensicht im Auge, danach wählen wir auch unsere Lieferanten aus.“ So lobte neulich eine Kundin: „Das, was Sie hier haben, bekommt man bei mir zuhause nicht.“ Wo das denn wäre? „Paris!“. Das spricht für die ungeheure Vielfalt des Fachgeschäfts – für jeden Kunden gibt es etwas. Einen herausstechenden Trend bei Taschen sieht Maschmann derzeit nicht, alles ist erlaubt von cool bis verspielt. „Die Mode lässt heute jeden seine individuelle Note leben“. Anlässlich des Jubiläums locken Sonderangebote bis zu 50 Prozent.

Vom Königlich-Hessischen Hoflieferant zum modernen Fachgeschäft

Die Firmengeschichte des Hauses Huf- nagel ist spannend. Im Keller, überspannt mit historischer Decke, befinden sich die Werkstatt und das Büro. Hier hängen Bilder von Maschmanns Vorfahren. 1867 gründete der junge Sattlermeister Adam Hufnagel in der Elisabethenstraße das Geschäft, welches heute zu den ältesten der Stadt zählt. Die Qualität seiner Waren – Überseekoffer, Pferdegeschirre und Taschen für jede Verwendung – verhalfen Adam Hufnagel bald zu dem Titel „Königlich-Hessischer Holfieferant“ – und durch die engen verwandtschaftlichen Beziehungen des Großherzogs war er bald auch „Kaiserlich-Russischer Hoflieferant“. Die damaligen Arbeitsbedingungen sind heute schwer vorstellbar: Man begann im Sommer um 5 Uhr, im Winter um 6 Uhr im Schein der Petroleumleuchten – Strom gab es damals noch nicht.

Im Jahre 1908 übernahm Hermann Hufnagel, der Sohn des Gründers, das Haus. Trotz größter Schwierigkeiten während und zwischen den Kriegen bestand die Firma weiter. In der Brandnacht des 11. Septembers 1944 wurde auch das Gebäude der Firma Hufnagel vollständig zerstört. Hermann Hufnagel verließ die Stadt. Sein Neffe Helmut Maschmann wagte in Darmstadt-Eberstadt einen bescheidenen Neuanfang, ab 1948 baute die Familie das Haus in der Elisabethenstraße wieder auf. Mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung der 50er und 60er Jahre wurde das Geschäft Hufnagel schnell wieder die erste Adresse für gute und schöne Lederwaren in Darmstadt.

Seit 1982 arbeitet der jetzige Inhaber Hans Maschmann bei seinem Onkel Helmut Maschmann im Geschäft mit, vor 35 Jahren hat er das „Hufnagel“ übernommen. Ausgebildet wurde er u.a. in der Produktion bei Goldpfeil, einem damals führenden deutschen Taschenhersteller.

Hans Maschmann hat viele Hobbys: Er liest sehr viel, am liebsten deutsche Klas- siker, singt im Mozartchor und spielt Saxophon. Er liebt halt die schönen Dinge ... 

Weiter Infos:

Hufnagel

Elisabethenstraße 17, Darmstadt

Tel.: 06151 / 26688 

info@hufnagel-taschen.de

www.hufnagel-taschen.de 

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