Mit dem kälter werdenden Wetter ziehen wir uns anders an. Das FRIZZ Magazin hat sich angesehen, was der Herbst und Winter dieses Jahr tragen und welche Trends sich jetzt schon in Darmstadt zeigen.
Das Licht verändert sich, die Blätter strahlen in neuen Farben und über allem liegt ein Schleier der Gemütlichkeit – es wird wieder Herbst und damit beginnt eine der schönsten Jahreszeiten. Mit dem Saisonwechsel werden auch Darmstadts Schaufenster neu bestückt und es lassen sich allerlei neue Trends entdecken, egal ob im Brillen-, Klamotten- oder Schuhsegment.
Ich erinnere mich noch gut an meine Grundschulzeit, um genau zu sein, an ein Klassenfoto in der zweiten oder dritten Klasse. Mehr oder weniger freiwillig wurde ich von meiner Mutter in ein blau/weißes Hemd und in eine beige Cordhose gesteckt. Was damals ein ziemlich spießiger Look war, ist dieses Jahr voll angesagt – hätte das mal der achtjährige Julius gewusst.
Doch nicht nur Cord ist wieder in. Grobe Wolle, Vlies, Samt und Flanell sind überall zu sehen. Der Trend geht zu einer sehr haptischen Mode. „Das Erste, was du mit einem Kleidungsstück machst, ist es anzufassen“, schildert Atilla Arslan, einer der beiden Gründer und Inhaber von Heimatstor. Der kleine, aber stylische Laden am Marktplatz ist wie eine Zeitreise zurück in die 70er und 80er. Neben der schon erwähnten Cord-Kollektion hängen viele Teile mit Tartan-Muster auf der Stange. Lorenzo Rondelli, ebenfalls Gründer und Inhaber vom Heimatstore, präsentiert mir eine Kombination aus Tartan-Hose, königsblauem Pullover und weißen Sneakern – es sind altbekannte Farben und Materialien neu gedacht. „Wir versuchen, verschiedene Looks zu kombinieren und so immer wieder was Neues zu schaffen“, erklärt Rondelli.
Ein paar Straßen weiter im Exklusiv-Ausstatter Otten verhält es sich ähnlich. Auch hier besteht ein Großteil der Kollektion aus der Kombination von modernen Schnitten und klassischen Materialien wie Samt und Cord. „Es sind alte Muster und Stoffe, die in die heutige Zeit adaptiert werden“, erläutert Rainer Brandl, Geschäftsführer von Otten, während er einen Herrenmantel im englischen Tartan-Muster von der Stange nimmt. Rainer und Alexandra Brandl legen in ihrem Laden hohen Wert auf Nachhaltigkeit. „Uns ist es wichtig, dass für die Klamotten, die wir anbieten, faire Löhne gezahlt werden und dass sie aus nachhaltigen Materialien bestehen“, so Brandl.
Zu den haptischen Materialien und markanten Mustern wie Tartan gesellen sich diesen Herbst und Winter grelle Farbtöne in Neon. So kombiniert zum Beispiel der Fashion-Store P2 in der Hügelstraße eine Karohose mit einem auffallenden orangenen Mantel und gleichfarbigem Rolli. Damit gesellt sich zum 70er-Look ein Touch 80er-Jahre und die dunklen Monate werden farbenfroh.
Doch nicht nur die Klamottenbranche ist auf den Retro-Zug aufgesprungen. Accessoires und Brillen schließen sich dem Trend an. Im Augenoptikgeschäft Klar in der Schulstraße sind, neben schlanken, unauffälligen Drahtgestellen, jede Menge Hornbrillen zu entdecken. Akram Husseini, Inhaber von Klar Augenoptik, schildert: „Der Trend geht zu sichtbaren Gestellen mit viel Material.“ Husseini und sein Team haben gerade ihr Lookbook 2019 veröffentlicht , in dem sie bewusst den Retrogedanken auffangen.
Zwar werden dieser Herbst und Winter nicht besonders farbenfroh, dafür aber umso aufregender und vielseitiger was Material, Beschaffenheit und Schnitt angeht. Leider passt mir die Cordhose aus der Grundschulzeit nicht mehr, sonst wäre mein Style dieses Jahr on Point.