Atemwegserkrankungen zählen zu den Volkskrankheiten in Deutschland. Die Radiologie Darmstadt mit mehreren Standorten bietet viele Methoden der Diagnostik. FRIZZmag im Interview mit Lungen-Experte Dr. med. Henrik Thoms.
Herr Dr. Thoms, wie kamen Sie zur Radiologie und was begeistert Sie daran?
Während meines Medizinstudiums entstand mein Interesse für die Radiologie. Sie ist wie ein spannendes Detektivspiel – mit welcher Methode schaffe ich es, der Ursache der Krankheiten auf den Grund zu gehen und wie interpretiere ich anschließend die Bilder?
Was fasziniert Sie an der Lunge?
Ich war längere Zeit an einer Lungenspezialklinik in Berlin, anschließend in Radiologien verschiedener Krankenhäuser tätig, bis ich 2012 als Gesellschafter zur Radiologie Darmstadt kam. Das Thema Lunge ist immer bei mir geblieben. Die Lunge hat einen hohen Stellenwert in der Bildgebung.
Welche Krankheiten werden diagnostiziert und welche Methoden stehen zur Verfügung?
Rund ein Viertel der Deutschen leidet an Atemwegserkrankungen. An allen Standorten der Radiologie Darmstadt verfügen wir über Geräte, mit denen wir die Lunge bestens abbilden können. Mit Röntgenaufnahmen („Röntgen-Thorax“) lassen sich Krankheiten wie Lungenentzündungen, Bronchitis, Herzprobleme sowie Tumore im Großen und Ganzen recht gut einsortieren. Die Methode der Wahl ist aber nach wie vor das CT. Es liefert eine überlagerungsfreie dreidimensionale Darstellung und bildet gleichzeitig die gesamte Untersuchungsregion ab, womit es zu einer sehr guten und breit angelegten Diagnostik beiträgt – entscheidend für die weitere Therapie, die direkt beginnen kann. Durch die rasche und effiziente CT-Diagnostik können wir Menschenleben retten. Kinder mit Atemwegserkrankungen, Schwangere und Risikopatienten untersuchen wir mit unseren hochmodernen MRTs, um sie keiner Strahlenbelastung auszusetzen.
Sie haben erzählt, dass Sie seit Oktober eines der modernsten CT-Geräte am Standort Elisabethenstift haben …
Ja, wir sind seit Oktober stolze Besitzer des modernen dynamischen Volumen- CTs mit 80 Schichten – dem „Aquilion Lightning SP“ von Canon. Die Strahlenbelastung ist gegenüber anderen CTs bis zu 75 Prozent reduziert. Das CT braucht weniger Umdrehungen, dadurch wird die Untersuchungsdauer reduziert. Die Nachbearbeitung erfolgt zügig – die Bilder sind sehr schnell da und von hervorragender Qualität. Von diesem Gerät profitieren alle.
Ich schätze den interdisziplinären regelmäßigen Austausch sehr. Die Radiologen im Elisabethenstift, am Alice-Hospital und der Grafenstraße arbeiten mit den Lungenfachärzten in Praxen und im Klinikbereich zusammen. Die Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten ist ein sehr großer Vorteil für die Patienten und dient einer besseren Diagnostik. Die Radiologie Darmstadt vereint sozusagen das Beste aus zwei Welten – aus dem stationären und ambulanten Bereich. Wir sind fachlich immer up to date.
Sie haben erzählt, dass Sie auch an Covid-19 Erkrankte untersuchen. Welche Veränderungen der Lunge können hier auftreten?
Zu uns kommen an den Krankenhausstandorten die Patienten mit schweren Verläufen und starken Symptomen wie Fieber und Atemnot, derzeit sind es mehrere am Tag. Die Aufgabe des CTs ist es hier, die Schwere der Krankheit festzustellen und Komplikationen auszuschließen. Wenn wir entsprechende atypische Veränderungen an der Lunge feststellen, ist dann auch ein PCR-Test zur Feststellung von SARS-CoV-2 notwendig. Neben den Entzündungen der Lunge können auch Komplikationen wie Lungenembolien, narbige Veränderungen der Lungen mit Fibrosen und bakterielle Superinfektionen auftreten, die wir mit dem CT erkennen. Selbstverständlich haben wir ein wohldurchdachtes und sicheres Hygienekonzept, da können wir unsere Patienten beruhigen.
Seit Mai können übrigens Patient*innen und Ärzt*innen über www.doctolib.de oder per App Termine für die Radiologie Darmstadt auch online vereinbaren.
Bleibt Ihnen noch Zeit für Hobbys?
Ich mache gerne Musik, spiele Bass in einer Band, aber im Moment ist das etwas schwierig. Dafür entspanne ich mich mit Rennradfahren an der frischen Luft.