Ein Härtefall

Liliengelaber: #23

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So sagt man dann halt. Ein absoluter sogar: Mit Yannick Stark muss der einzige Heiner im Kader der Lilien gehen. Schwer nachvollziehbar für ihn, schwer nachvollziehbar für die Fans. Stark war zuletzt Stammspieler. Und als Darmstädter eine Identifikationsfigur.

Aber darum geht es nicht im Profifußball. Fußballvereine sind Wirtschaftsunternehmen, die Spieler gehen ihrer Arbeit nach. Und auf Yannick Starks Position gibts halt zu viele Kollegen. Der Noch-Trainer hat ihn trotzdem aufgestellt. Der Neu-Trainer hat wohl andere Ideen. Kein guter Anfang.

Dass der Vertrag-oder-nicht-Vertrag-Entscheider Krokodilstränen weint, gehört zum Showgeschäft. Irgendwie muss man ja verschleiern, dass der Profifußball nix mit Nostalgie zu tun hat. Oder gar Heimatverbundenheit. Oder Vereinstreue. Die Tränen sind genauso falsch, wie der Slogan gelogen. „Aus Tradition anders” klingt gut, ist aber letztlich Fake.

Die Fans werden die Stark-Fehlentscheidung nicht mögen. Aber es wird nix nützen. „Fußball ohne Fans ist kein Fußball”, sagt der Lilienvize. Trotzdem wird gekickt. Wie nennen wir das dann? Prostitution fürs Fernsehen? Könnte eine Zeit lang klappen, aber wetten: Geisterspiele werden auf die Dauer nicht funktionieren. Weder bei den Fans, noch bei den Spielern. 

„Stell dir vor, es ist Fußball und keiner geht hin.” Das klang in Anlehnung an das Originalzitat nach Stärke, nach einer gewitzten Machtoption. Eine kleine Kriegserklärung: Wenn wir Fans nicht mehr mitmachen, werdet ihr schon sehen. Und die Teilboykotts zeigten ja auch Wirkung. Jetzt aber wird im Stadion gespielt, und keiner kann hingehen.

Also ist es nicht mehr Fußball, siehe oben. 5 wenig begeisternde Geisterspiele stehen uns noch bevor, siehe unten, 4 haben wir schon hinter uns. Ihr Ausgang kann uns relativ egal sein, die Lilien sind eh durch.

Wie es nächste Saison weitergeht, kann uns nicht egal sein. Wer oder was ist wichtiger, Fans oder Fernsehn? Die Fans wollen wieder ins Stadion. Je weniger sie Fernseh gucken, desto schneller wird das gehen. Stell dir vor, im Fernsehn wird gekickt und keiner guckt. Das wäre ein starkes Signal. Und könnte zum Härtefall werden. Absolut sogar.



Sa., 6.6., 13 Uhr: Jahn Regensburg (A), 
So., 14.6., 13:30 Uhr: Hannover 96 (H), 
Do., 18.6., 20:30 Uhr: Arminia Bielefeld (A), 
So., 21.6., 15:30 Uhr: SV Wehen Wiesbaden (H), 
So., 28.6., 15:30 Uhr: VfB Stuttgart (A)

HIER geht es zu den Lilien.
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