Ohne Fans ist Fußball nur Sport. Und den treibt man besser selber. Manchmal wünscht man sich das Publikum schon deshalb zurück, weil man nicht mehr hören kann, was da am Rand ohne Pause gebrüllt wird. Gegen Aue tats weh: Markus Anfangs Ansagen ohne Ende hätten mich als Spieler irgendwann genervt. Und verunsichert. Permanente Hilfeleistung schwächt das Selbstwertgefühl.
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„Männer, gehts raus und spuilts euer Spuil.” Ganz so beckenbauerisch vertrauensselig muss es nicht sein. Jogisch apathisch auch nicht. Die Wahrheit ist auf dem Platz. Von dort müssen die Impulse kommen. Kommen sie nicht, kann einem ein ganzes Spiel spanisch vorkommen, samt historischem 0:6.
Die Lilien-Bilanz rund um die Länderspielpause: 0:7. Bei aller genügend gelobten spielerischen Neuausrichtung: Es fehlt die letzte Konsequenz, vorne wie hinten. Und damit Punkte. Das 1:1 in Osnabrück bei einem starken Gegner war stark, selbst wenn die Lilien nach Führung durch Palson im Dauerregen fast noch untergegangen wären. Beim wilden 4:3 im Wildpark zu Karlsruhe war Kempe überragend, zwei Tore macht er selbst, zwei fallen nach seinen Ecken durch Palson und Dursun. Der Sieg übertünchte den katastrophalen Eindruck der ersten 30 Minuten.
Nichts mehr zu übertünchen gabs beim 0:4 gegen Paderborn, auch ein 0:8 wäre verdient gewesen. Zynischster Kommentar im asozialen Netz: Das einzig Positive war Hollands Befund. Es war die erste Heimniederlage seit Bielefeld und knapp einem Jahr. „Gott erschuf in seinem Zorn …”, genau. Und die Lilien badens aus.
Nach zwei Wochen Besinnung das nächste Badengehen: 0:3 bei den Veilchen des Ex-Trainers, mehr als ein blaues Auge in Aue. Was nun? Braunschweig am Bölle war am Black Friday (ein böses Omen?), nicht nur der FRIZZ hatte Druck.
Der Dezember bringt drei Großkaliber mit Aufstiegsambitionen und einen erstarkten Aufsteiger, dank Dritttrainer und Ex-Lilie Trares. Kann sein, dass es nicht nur jahreszeitlich dunkler wird um die Lilien. Vor allem, wenn die weihnachtliche Pokal-Bescherung Dresden nur einen Spieler erfreut: den mit der Lilie im Herzen, nicht auf der Brust.
Zeit zum Nachdenken bleibt danach nicht, am 2. Januar gehts weiter. Keine Atempause, Lilien-Geschichte wird gemacht. Bleibt zu hoffen, dass es auch voran geht. Allez les bleus!
Fr., 4.12., 18:30 Uhr: Fortuna Düsseldorf (A)Sa., 12.12., 13 Uhr: Hamburger SV (H)Di., 15.12., 18:30 Uhr: SpVgg Greuther Fürth (A)Sa., 19.12., 13 Uhr: FC Würzburger Kickers (H)Pokal 2. Runde: Di., 22.12., 20:45 Uhr: Dynamo Dresden (A)HIERgeht´s zu den Lilien.