Lilien retten den Regenwald

Liliengelaber #25

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Nichts ist so alt wie die Zeitungsmeldung von gestern. Und nix so unbedeutend wie der Trainer der letzten Saison. Weil, wie weiland Stepi sagte: Lebbe geht weider. Und wie einst ein noch bedeutenderer Hesse: Allem Anfang wohnt ein Zauber inne.

Könnte aber sein, dass man sich in Darmstadt weniger an Dragoslavs Sprüche oder Hermanns Aphorismen erinnert, sondern an Dimitrios’ Erfolge. Denn, machen wir uns nix vor, Markus muss sich von Anfang an an der abgelaufenen Saison messen lassen. An Platz 5, an der Rückrunden-Vizemeisterschaft, daran, dass Lilienspiele wieder schön anzuschauen waren, auch ohne fanatisches Schönreden im Stadion. Dazu die lange vermissten taktischen Variationen und Spielerwechselspiele, es lief.

Rückwirkend betrachtet, mutet die Entscheidung, dem alten Trainer keine 2 Jahre mehr zuzutrauen, wohl aber einem neuen, als Fehl an. Denn verbraucht wirkte die Team-Trainer-Beziehung bis zuletzt nicht. Im Gegenteil: Es schien gerade erst richtig loszugehen.

Okay, wäre, wäre… hatten wir letztes Mal schon. Und die Scheu der Chefetage vor langfristigen Verträgen wäre, hätte Frings früher nach Meppen… okay, Fahrradkette.

20/21 muss nur noch ein Trainerteam bezahlt werden. Damit das so bleibt, sollte man die Erwartungen an die Saison nicht zu hoch schrauben. Denn Erwartungsdruck kann Markus Anfang nicht so gut, sagen die Gazetten und verweisen auf Köln. Darmstadt ist aber eher Kiel, dank Wehlmann. Und der hat ja schon mal ein gutes Händchen bewiesen. Der von ihm verpflichtete Grammozis ist durch den finalen Sieg beim Aufsteiger der Lilientrainer mit dem höchsten PPS-Wert (1,60) seit Labbadia (1,92). Und im Februar 2019 waren viele Fans mindestens genauso skeptisch.

Heute mischt sich noch ein bisschen Ärger darunter. Dass mit Yannick Stark (Viel Erfolg in Dresden!) der letzte Einheimische gehen musste, grummelt noch. Der Abgang von Heller ist schneller verschmerzbar, Hertner war nie richtig angekommen, Leihen wie die von Baader und Dumic enden nun mal. Und dass Dursun, wie manches seiner vielen Tore, unhaltbar ist, ist die Logik des Business.

Also, schauen wir mal, mit wem es Mitte September weitergeht am Bölle – ohne Haupttribüne und ohne Pfungstädter. Und wie lange noch ohne Zuschauer? Immerhin, ein VIP-Zelt hinter der Gegengerade gibts schon. Den Regenwald aber werden die Promis alleine nicht retten können. Dazu braucht es – hoffentlich schon bald – viele echte Fans.

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