"Es geht eine Knospe auf!"

In der „Klause“ am Hauptbahnhof entsteht ein neues ökologisches-künstlerisches-kulinarisches Zentrum

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© Klaus Mai

In der „Klause“ am Hauptbahnhof wird in den nächsten Monaten eine grüne Oase und ein künstlerisches, kulinarisches und ökologisches Zentrum entstehen. Die Initiative Essbares Darmstadt hat das sogenannte „Tempelgebäude“ für vorerst zwei Jahre von der Wissenschaftsstadt Darmstadt gepachtet.

In Darmstadt gibt es zahlreiche Projekte und Initiativen zum Thema „grüne Stadt“, aber bisher keinen Treffpunkt oder Überblick. „Wir wollen informieren, Wissen vermitteln, inspirieren und die Menschen vernetzen“, so Anna Arnold. Die Initiative möchte eine Starthilfe für neue Projekte in der ganzen Stadt mit Tipps und Anregungen sein. Ein weiteres Ziel ist die Vielfalt der Pflanzenwelt und Biodiversität zu zeigen und auch neu zu schaffen – nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere (Insekten, Bienen, Vögel).

Über das Gärtnern kommen die Menschen sehr gut in Kontakt!“

„Wichtig ist uns, dass wir einen Zugang zu diesem Thema für alle Menschen – unabhängig von ihrem Alter und ihrer Kultur – schaffen – sozusagen eine interkulturelle Schnittstelle“, so Adrian Jost. „Das Schöne an der Klause ist, dass sich hier Interessierte in zwangloser Atmosphäre treffen können.“ Die Besucher/innen können sich ihr Essen und Grillgut selbst mitbringen, mehrere Grills werden bereitgestellt. Getränke gibt es eisgekühlt zu kaufen – u.a. Bier und die legendären selbstgemachten Limonaden. Darmstadt eignet sich gut, weil es zum einen viele engagierte und interessierte Menschen, ökologische Gruppen etc. gibt, zum anderen stehen auch Behörden und Politiker dem Thema sehr aufgeschlossen gegen- über. Schirmherrin ist Heike Boomgarden, deren Projekt „Essbare Stadt Andernach“ vielfach preisgekrönt wurde und vielen Gemeinden als Vorbild und Vision dient.

Wer steht hinter der Initiative?

Im Juni 2016 wurde die Initiative gegründet. Gründungsmitglieder sind u.a.: Dieter Krellmann, Gestalter und Stadtgärtner, der die Schwarzerde „Palaterra“ vermarket, die u.a. bei den Hochbeeten am Osthang zum Einsatz kam. Anna Arnold, Designerin und Fotografin aus dem Johannesviertel, ist seit 2015 Vorsitzende des Vereins Urban Garden Darmstadt. Der Verein hat u.a. das Nachbarschaftsbeet in der Parcusstraße und den vertikalen Garten am Herrngartencafé realisiert. Adrian Jost ist Diplom-Biologe und Barchef, kennt sich genauso gut mit der Pflanzen- und Tierwelt wie mit köstlichen Getränken aus.

Was ist geplant?

Nach dem Motto „Eine bessere Welt ist pflanzbar“ soll in der „Klause” u. a. ein Gewächshaus sowie ein Saatgutschrank aufgestellt werden. Hinweise zu Pflanzen, Dünger oder Bewässerung gibt’s dann per QR-Code, geplant ist auch ein „Wildkräutergarten“ samt Infos über Inhaltsstoffe, Wirkung und Nutzen der Kräuter. Am 11. Juni findet eine Geburtstagsparty mit Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion statt. Und jede/r kann bei dem Projekt mitmachen und sich an Kräutern, Tomaten oder Gemüsen gütlich tun oder etwas mitbringen. Die „Klause“ ist nur Teil eines groß- en Projektes – dem ökologischen und sozialen Umbau der Stadt. Das Ideal ist ein grünes Wegenetz durch die ganze Stadt mit blühenden Straßen und essbaren Rabatten, das dem Klimaschutz dient, aber auch Kunst und Kultur einbindet. „Unsere Initiative ist ein Projekt der Bürger/-innen in Darmstadt, hat aber auch eine Relevanz fürs Große – zum Beispiel für andere Kommunen“, so Anna. Die Eröffnung ist Anfang Mai geplant.

Weitere Informationen:

Am 30. April wird die Klause ab 17 Uhr öffnen. Ganz nach dem Motto: "Grill in den Mai"!

Am 01. Mai ist Ruhetag. 

Öffnungszeit: Mo - Sa, ab 17 Uhr bei gutem Wetter

www.essbaresdarmstadt.de

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