Pump it up!

Pumptrack Kranichstein - ein Selbstversuch

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©Nanou Magnus

Am 5. Mai ist es endlich soweit: Der Pumptrack in Kranichstein (Piste für Mountainbiker und BMXer, bestehend aus Bodenwellen und Steilwandkurven, Anm. der Red.) wird im Rahmen des SPOWIE 2018 von den Stadträtinnen Barbara Akdeniz und Barbara Boczek eröffnet.

Der Pumptrack wurde Ende 2015 von der Erich-Kästner-Schule „ins Leben gerufen”. Lehrer und Schüler*innen buddelten voller Elan los, ein Erdhügel nach dem anderen entstand. Das Projekt wuchs der Gruppe irgendwann über den Kopf und Rettung musste her. Der Bauingenieurwesen-Student Valentin Adam schaltete sich ein. Der begeisterte Mountainbiker hatte schon vor längerer Zeit mit ein paar Kumpels die “Shapetastic Crew” gegründet, die sich auf das Bauen von Flowund Jumplines spezialisiert hat - und eben auf Pumptracks. Valentin plante den Verlauf des Track am Computer, die äußere Line wurde mit der Hand geschaufelt und aufgeschüttet, für die innere Line wurden Bagger genutzt. Zusätzliche Erde wurde von einem Tiefbauunternehmen zur Verfügung gestellt, weitere Spenden kamen u.a. vom Lions-Club Darmstadt-Castrum. Im Frühsommer 2017 war der Pumptrack fertig, nur die TÜV-Abnahme fehlte noch.

Schon vor dem TÜV testete unsere Mitarbeiterin Philippa Bouren die Strecke und zeigte sich begeistert:

Ich machte mich an einem sonnigen Nachmittag auf nach Kranichstein, mein BMX in den Kofferraum gepackt, bereit, mich wagemutig in den Pumptrack zu stürzen. Ziemlich versteckt mitten im Grünen fand ich schließlich die dicht bewachsene Strecke. Es waren dort alle möglichen Fahrer unterwegs - jüngere Kids mit ihren Straßenfahrrädern und auch einige Profis, die gekonnt über die Erdhügel jumpten. Valentin erklärte: „Der Pumptrack ist für jeden geeignet, und er bietet eine tolle Freizeitalternative. Früher war hier ein Spielplatz, an dem Jugendliche rumlungerten und lauter Blödsinn anstellten“. Toll, dass der Track also nicht nur der sportlichen Aktivität dient, sondern auch einen sozialen Nutzen hat.

Jetzt bin ich bereit, das Ganze mal auszuprobieren. Die Profis im Parcour tragen Knie- und Ellbogenschoner und der Helm darf natürlich auch nicht fehlen. Was habe ich vergessen? Natürlich meinen Helm! Die Jungs sind direkt zur Stelle und bieten mir einen Fahrradhelm an, mein cooler BMX-Helm wär mir lieber gewesen. Aber ich bin ja selbst dran Schuld - und Schutz ist schließlich wichtiger als gutes Aussehen. Bevor es losgeht, erklärt mir Valentin noch einmal die Strecke. Am Anfang gibt es drei Bodenwellen, bei denen man hoch und runter pumpt, um Schwung zu holen um die erste Kurve zu kriegen, dann wieder hoch, runter, nächste Kurve. Jetzt kann man sich für den inneren oder äußeren Parcours entscheiden: der innere ist schwerer, mit einem großen Jump, bevor es wieder auf den Starthügel geht. Ich denke, ich probiere erst mal die leichtere Strecke aus.

Ich fahre langsam auf den ersten der drei Pump-Hügel zu, der letzte gibt mir ordentlich Schwung und ich fliege ein wenig durch die Luft. Jetzt nicht zu steil in die Kurve, JA – geschafft! Der nächste Hügel ist mit Leichtigkeit zu meistern, jetzt kommt nur noch die letzte Kurve, ich sause hinein, bin zu weit oben und verliere ein wenig die Kontrolle. Schwups - ich ramme volle Kanone mit der Seite in einen Erdhügel. Jetzt bloß nicht vor den Jungs blamieren, schnell wieder aufgestanden fahr ich das letzte Stück zum Starthügel hinauf und rutsche schon wieder ab. Zu meiner Verteidigung: Es hatte morgens geregnet. Valentin lacht: „Die Stelle ist uns wohl ein wenig zu schmal geraten.“ Ich fahre noch ein paar Runden, und es klappt jedes Mal besser.

Als die Sonne langsam untergeht, packe ich mein vermatschtes Fahrrad wieder ein und mache mich auf den Heimweg. Eine innere Zufriedenheit macht sich in mir breit. Der Pumptrack ist auf jeden Fall der perfekte Ort, um ordentlich Dampf abzulassen!

Pumptrack Kranichstein, Jägertorstraße 183

Mehr Infos unter:

www.facebook.com/Pumptrack-Kranichstein 

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