Rundum rundes Rundum-Konzept
Neuer Alnatura Campus setzt nachhaltige Maßstäbe
„Sinnvoll für Mensch und Erde” ist der Alnatura Leitsatz, den das BiomarktUnternehmen auch beim Neubau des Alnatura Campus konsequent umsetzt. Auf dem Areal der Kelley Baracks entsteht das weltweit größte Bürogebäude aus Lehm.
Anlässlich des Richtfests sprach OB Jochen Partsch von „Pionieren, Wegbereitern und Bahnbrechern”. Nicht zu unrecht, denn das Architekten Team von „haascookzemmrich STUDIO 2050” legte für das gesamte Projekt die „Cradle to Cradle” Prinzipien zugrunde: Alles was beim Bau verwendet wird, kann wieder vollständig in die Natur und den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden.
Lehmbauer Martin Rauch (Foto rechts) bestätigt, dass es sich beim Alnatura Campus um ein Pionierprojekt handelt. Der Stampflehmbau besteht aus 380 einzelnen aufeinander geschichteten Lehmblöcken. Der dafür benötigte Lehm kommt aus einem Umkreis von 150 Kilometern und wird in einer Maschine gestampft, die vor Ort in der alten Panzerwaschanlage aufgebaut wurde. Bisher einzigartig ist, dass die Blöcke die Innen- und Außenfassade bilden, Wärmedämmung und Wandheizung sind darin integriert. „Um ökologisch zu bauen, müssen wir komplett umdenken”, erklärt Martin Rauch, Lehm eigne sich ideal dafür, denn Lehm habe einen ganz kleinen Kreislauf: Aushub, Herstellung und unveränderte Zurückführung in die Natur. „Es gibt kaum einen Baustoff, der eine klare, natürliche Biografie hat, die so kurz und überschaubar ist.” Umgeben wird die 13.500 qm große Bürofläche von einem großen Campus.
Das rund 55.000 qm große Gelände bietet nicht nur den Alnatura Mitarbeitern eine attraktive Arbeitsumgebung, sondern soll auch der Öffentlichkeit als Erholungs-, Lernund Begegnungsort dienen. Neben dem neuen Unternehmenssitz von Alnatura umfasst der Campus ein vegetarisches Bio-Restaurant sowie zahlreiche Schul- und Erlebnisgärten.
Zusätzlich wird ein öffentlicher Waldorfkindergarten mit insgesamt 88 Plätzen entstehen.
Die Seitenstraße, die von der Eschollbrücker Straße zum Alnatura Campus führt, soll nach Mahatma Gandhi benannt werden. Der indische Widerstandskämpfer, Morallehrer, Asket und Pazifist wäre mit dem Grundsatz dieses rundum runden Rundum-Konzepts sicher zufrieden: Alles sinnvoll für Mensch und Erde eben.