Schach dem Schädling

Björn Kleinlogel setzt auf umweltverträgliche Verfahren

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© Klaus Mai

Ungebetene Gäste in der Wohnung, im Haus oder im Garten? Mäuse, Ratten, Schaben, Wespen oder ein Marder im Dachstuhl? Was den Menschen Unbehagen einflößt oder sie sogar eklig finden, ist Björn Kleinlogels täglicher Job. Und den macht er mit Leidenschaft – seit mehr als zwanzig Jahren. „Je mehr da krabbelt, desto besser ist es“, meint der Schädlingsbekämpfer humorvoll.

Sind die Plagegeister im Haus, werden Björn Kleinlogel und sein Team freudig begrüßt, wenn sie schnell zur Ersten Hilfe anrücken. Ob Kakerlaken im Salz, Mäuse im Keller oder ein Wespennest im Gebälk, der Schädlingsbekämpfer hat dafür eine Lösung. „Es ist schon faszinierend“, meint Kleinlogel, „wir sind dann die hilfreichen Retter“.

Umwelt- und Pflanzenschutz waren für den studierten Biologen und Zoologen schon immer wichtige Themen. Seine Doktorarbeit über den Kartoffelkäfer schrieb Kleinlogel am Institut für Biologischen Pflanzenschutz in Darmstadt, Fachinstitut des Julius Kühn-Instituts und Forschungsstätte für biologischen und umweltfreundlichen Pflanzenschutz. Nebenbei betrieb der Imkermeister eine Imkerei und trat bei der Entfernung oder Umsiedlung von Wespen- und Hornissennestern in Aktion, ein Geschäft, das in den Sommermonaten florierte.

Aus dem Hobby wurde ein professionelles Unternehmen. Das Wespen- und Hornissengeschäft läuft nur im Sommer, nicht genug für eine gut aufgestellte Firma. Kleinlogel erweiterte sein Dienstleistungsangebot, das ihm auch im Winter ausreichende Aufträge garantiert. Eine eigene Firma gibt ihm darüber hinaus Handlungsspielräume, seine Standards für Umweltschutz umzusetzen.

Es gibt jede Menge Schädlinge, die das Wohlbefinden der Menschen oder sogar ihre Gesundheit beeinträchtigen: Materialschädlinge an Holz, Leder, Papier oder Textilien, Vorratsschädlinge, die Lebensmittel ungenießbar machen, oder Gesundheits- und Hygieneschädlinge, die Krankheitserreger übertragen. „Lästlinge“ wie zum Beispiel Ameisen sind für den Menschen nicht gefährlich. Ihre Anwesenheit im Hause oder Garten wird nur als störend empfunden. Um den Plagegeistern zu Leibe zu rücken, ist ein genaues Studium der unliebsamen Gäste mit ihren Lebensräumen und Gewohnheiten erforderlich. Dafür ist die wissenschaftliche Ausbildung des Zoologen Kleinlogel hilfreich, sollte man doch den „Feind“ genau kennen, den man bekämpfen will. Für ein nachhaltiges Ergebnis reicht jedoch nicht die Beseitigung des Symptoms aus, auch Ursachenforschung ist angesagt.

So vielfältig wie der Schädlingsbefall sind auch die Methoden der Bekämpfung. Wichtig sind schon vorbeugende Maßnahmen, die jeder selbst berücksichtigen sollte, zum Beispiel Sichtkontrolle oder Sauberkeit bei Lebensmitteln. Die Bekämpfungsmethoden reichen von biotechnisch-physikalischen (Lockstoffe) oder biologischen Verfahren durch natürliche Feinde der Schädlinge bis hin zu physischen Maßnahmen wie Mäusefallen oder Barrieren. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Schädlingen ihren Lebensraum zu entziehen („Vergrämen“) oder sie umzusiedeln.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Problemlösung ist eine gründliche und fachkundige Diagnose. Erst danach können Maßnahmen ermittelt und umgesetzt werden.

Oft kann man die Schädlinge loswerden, ohne gleich „schweres Geschütz“ aufzufahren. Oberste Devise Kleinlogels ist es, wirksame und nachhaltige Lösungen anzubieten, die weder Mensch noch Umwelt gefährden. „Jeder Schädling kann erfolgreich ohne den Einsatz von Giften bekämpft werden.“

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