Vom Escape Room bis zum Infotruck

Interview mit Dirk Widuch, Geschäftsführer der Unternehmerverbände Südhessen, und Katja Kramer, Projektmanagerin im Haus der Wirtschaft Südhessen.

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©Unternehmerverbände Südhessen

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Am 23. Februar findet wieder die „Nacht der Ausbildung“ statt. 16 Unternehmen, Institutionen und Behörden öffnen ihre Türen. Eingeladen sind Schüler:innen und ihre Familien, um sich über eine Ausbildung oder ein duales Studium zu informieren.

FRIZZmag: Zum Thema „Ausbildung“ finden zahlreiche Messen und Veranstaltungen statt. Was macht das Format „Nacht der Ausbildung“ so besonders?

Dirk Widuch: Die Nacht der Ausbildung hat Event-Charakter und findet „nachts“ von 17 bis 22 Uhr statt. Hier öffnen Unternehmen Jugendlichen ihre Türen und die jungen Leute können selbst aktiv werden. Bei Hottinger Brüel & Kjær gibt es von Gesamtmetall einen kompletten Truck, der die Ausbildungsberufe der Metall- und Elektroindustrie u. a. mit einer computergesteuerten Fräsmaschine erfahrbar macht. In einem Escape Room im Alice-Hospital ist ein Notfall zu lösen, das Agaplesion Elisabethenstift kann durch eine Führung auf der Intensivstation erlebt werden. Bei HEAG Mobilo können die Jugendlichen Bus- und Straßenbahnwerkstätten erkunden, bei Döhler im Labor ihre eigene Limonade mischen.

Katja Kramer: Die Auszubildenden erzählen selbst – eigentlich immer mit großer Begeisterung – von ihrer Ausbildung. Wenn junge Menschen an andere  junge Menschen ihre Fragen stellen können, ist das authentisch. Die jugendlichen Besucher:innen können auch mit Personalverantwortlichen ins Gespräch kommen. Diese geben Tipps für Bewerbungen und Infos, worauf Unternehmen bei der Auswahl neuer Azubis achten und wie der Einstellungstest läuft.

Dirk Widuch: Auch die Eltern können mitkommen – sie spielen ja oft eine entscheidende Rolle bei der Berufswahl. Ihnen soll vermittelt werden, dass ihren Kindern auch ohne Studium viele Karrieremöglichkeiten offenstehen.

Viele Jugendliche wissen noch nicht genau, was sie machen möchten. Wie erhalten diese Tipps für ihre Berufswahl?

Katja Kramer: Die Agentur für Arbeit Darmstadt ist intensiv eingebunden. Berufsberater:innen bieten an drei Stationen Unterstützung bei der Berufswahl an – vor allem denjenigen jungen Menschen, die noch nicht so richtig wissen, wie sie beruflich starten sollen.

Welche Unternehmen sind dabei, gibt es neue Mitwirkende?

Dirk Widuch: 16 Darmstädter Unternehmen, Institutionen und Behörden sind dabei. Neu ist das Fachschulzentrum F+U – hier werden u. a. Physiotherapeut:innen, Heilpädagog:innen und Pflegefachkräfte ausgebildet. Alle Unternehmen bieten jungen Menschen eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Insgesamt werden weit über 100 Berufe und duale Studiengänge vorgestellt. Die Nacht der Ausbildung soll bei der Entscheidungsfindung helfen. Kostenlose Shuttlebusse bringen die Besucher:innen unkompliziert zu den Veranstaltungsorten.

Die meisten Unternehmen klagen über Fachkräftemangel. Dies stelle eine Gefahr für die Entwicklung der Geschäfte dar …

Dirk Widuch: Ja, genau deshalb ist es so wichtig, jungen Menschen eine gute Ausbildung anzubieten, die die Arbeitskräfte der Zukunft sichert. Ausgebildete Fachkräfte sind die beste Absicherung für Unternehmen. Die Veranstaltung ist außerdem eine Möglichkeit, zu zeigen, dass Berufsausbildungen einem akademischen Abschluss durchaus ebenbürtig sind. Heute sind viele Ausbildungen, gerade im technischen Bereich, so anspruchsvoll, sodass sie auch für Abiturient:innen interessant sind. Außerdem gibt es duale Studiengänge, die berufsbegleitend absolviert werden können.

Frau Kramer – haben Sie noch einen Geheimtipp für die Jugendlichen?

Katja Kramer:  Auf der Website, die sich mit einem neuen Auftritt präsentiert, gibt es wertvolle Tipps zum Besuch, einen Überblick über Haltestellen und Fahrtrouten der kostenlosen Busshuttles und Antworten, bei welchem Unternehmen welche Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bestehen. Die Schüler:innen sollten bei der Nacht der Ausbildung die Unternehmen nach einem Praktikum fragen. Das ist die beste Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren.

WEBSEITE

23. Februar 2024 , 17 bis 22 Uhr, 16 Unternehmen in Darmstadt


nda_2024.unternehmen

Agaplesion Elisabethenstift, Alice-Hospital, Bechtle, Deutsche Bahn, ENTEGA, evonik, F+U, Döhler, Hottinger Brüel & Kjær, HEAG Mobilo, Hessische Finanzverwaltung, Darmstädter Kinderkliniken, Klinikum Darmstadt, Merck, Sparkasse Darmstadt, Wiest Group

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