Abschied von den Helden

Neue Spielzeit beim Staatstheater Darmstadt

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Mit dem Spielzeitmotto „Abschied von den Helden“ sucht das Staatstheater Darmstadt in der Spielzeit 2019/2020 die Auseinandersetzung mit den klassischen Heldenerzählungen in Theater und Gesellschaft. 29 Premieren in den Sparten: Oper, Schauspiel und Ballett, darunter zwei Uraufführungen, spartenübergreifende Projekte und Konzertreihen stehen auf dem Programm. Der Kartenvorverkauf ist gestartet.

„Die Grundmuster der klassischen Heldenreise finden sich in verblüffend vielen Kulturen, Märchen, Mythen und Religionen sowie in unendlich vielen beliebten Opern, Theaterstücken und Romanen.“, so Intendant Karsten Wiegand. Mit den Mitteln des Theaters möchte das Staatstheater mit einigen der Helden-Erzählungen in Dialog treten und dabei erkunden, wie sich in einer Zeit des Wandels die Herzen für neue, unbekannte Erzählungen öffnen können. 



Großes Haus: Von „Tschick“ bis „Turandot“

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„Wir hinterfragen unsere guten alten Opernstoffe“, erklärt Operndirektorin Kirsten Uttendorf. Im Großen Haus werden Premieren von den Opern „Turandot“, „Fidelio“, „Lucia di Lammermoor“, „Lohnengrin“, der Operette „Frau Luna“ erstmalig in Darmstadt und dem Musical „Catch me if you can“ gefeiert. Mit dem Doppelabend „Twice through the heart / Trouble in Tahiti“ treffen die Protagonisten auf aufgelöste Ideale und müssen ihren eigenen Weg finden. „Zimmermanns Requiem für einen jungen Dichter“ (Regie: Karsten Wiegand) fragt nach dem Neuen, indem es sich mit zwei Uraufführungen verbindet. Drei Kinderopern laden das junge Publikum ein: „Tschick“ (Regie: Kirsten Uttendorf), „Schaf“ und „Die Zauberflöte für Kinder“. Generalmusikdirektor Daniel Cohen wird die musikalische Leitung bei Fidelio und Lohengrin innehaben.


Schauspiel: Von „Othello“ bis „Leonce und Lena“


Im Schauspiel zeigt Shakespeares „Othello“ exemplarisch, wie sich eine Gesellschaft ihre Helden leiht und diese nach getaner Arbeit abserviert. Grundsätzlich untersucht „Körpertreffer“ das, was ein menschlicher Körper auf der Bühne und ein solcher im digitalen Raum darstellt. Georg Büchner  mit seiner satirischen Komödie „Leonce und Lena“ auf die Frage nach dessen  Geschlechterbildern untersucht, während Anton TschechowsDrei Schwestern“ ihren Aufbruch in ein besseres Leben wohl verpassen werden. Die beiden jugendlichen Heldinnen in Dirk Lauckes Jugendstück „Amy4Eva“ hauen von zu Hause ab, als es ihnen zu viel wird. Weitere Produktionen: Heiner MüllersÖdipus, Tyrann“, Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“, ein Adaption von Fatih Akins „Aus dem Nichts“, die Buchan-Hitchkock Kriminalkomödie „Die 39 Stufen“ sowie das spartenübergreifende Projekt „Ich schaue dich an“ von Alexandra Badea. Für das junge Publikum kommt mit „Der Räuber Hotzenplotz“ eine Kasperlgeschichte von Otfried Preußler auf die Bühne sowie ein neues Live-Hörspiel von Eike Hannemann„Billy Backe“ nach dem Kinderbuch von Markus Orths.




Ballett, Konzerte und „Lauschangriff“


Das Hessische Staatsballett und sein Direktor Tim Plegge sucht mit Tschaikowskis „Nussknacker“ seine eigene Interpretation des großen Stoffs. Die Choreografen Edward Clug und Bryan Arias widmen sich mit „Le sacre du printemps“ einem weiteren Meilenstein der Musik- und Ballettgeschichte und werden neue, ungewöhnliche Perspektiven Werk eröffnen. Außerdem: Das Gastspiel „Don Quixote“. Zum Abschluss der Spielzeit werden mit „Startbahn 2020“ Choreografien der Ensemblemitglieder selbst zu sehen sein. 

Die Konzertsaison widmet sich Werken von Gustav Mahler, Alban Berg, Arnold Schönberg, Anton Bruckner, Sergej Rachmaninoff oder Richard Strauss. Die zehn Kammerkonzerte bieten Klavierabende, Alte Musik, Streichquartette und das jährliche Konzert der Kronberg Academy im Staatstheater. Fast alle Musiker*innen des Staatsorchesters sind in der Reihe „Soli fan tutti“ mit hochkarätiger Kammermusik zu hören. 

Für Familien, Kinder und Eltern mit Kleinkindern wird das bewährte Angebot von Familien, Schul- und Teddykonzerten weitergeführt. Und auch der „Lauschangriff“ in BAR der Kammerspiele wird fortgesetzt.
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