„Besonders begeistern mich Bühnenbilder für Märchen“

Ein Blick in die Schreinerei des Staatstheaters Darmstadt

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@Martina Noltemeier


Im Büro des Abteilungsleiters Daniel Kositz hängen CAD-Pläne für die nächsten Stücke. Die Schreinerei fertigt für die Bühnenbilder überdimensionale Holzkonstruktionen wie Podeste, Treppen oder Wände an.

Derzeit werden hier für „Turandot“ die Verkleidung eines chinesischen Pferdewagens, für „Ödipus“ ein drehendes Podest und für „Othello“ eine 15 Meter breite Pfosten-Riegel-Wand gefertigt. „Die Schreinerei ist eigentlich bei jedem Stück involviert“, erzählt der 39-jährige Schreinermeister. Sie gehört zu den größten unter den verschiedenen Werkstätten des Staatstheaters.

Doch bevor die Konstruktionen auf der Bühne das Publikum begeistern können, ist viel Kommunikation und Koordination erforderlich. Die Schreinerei arbeitet eng mit der Technischen Direktion, den anderen Werkstätten und den Bühnenbildnern zusammen. Kositz macht Vorschläge zur Umsetzung der Ideen der Bühnenbildner, kalkuliert Material und erstellt Zeitpläne. Bis zur Fertigstellung bleibt meist ein halbes Jahr. „Ein sehr großer Teil der Arbeit besteht aus der Koordination mit den anderen Abteilungen wie Schlosserei, Malsaal und der Tapezierwerkstatt. Wegen des engen Zeitablaufs muss man sich aufeinander verlassen können.“

Der aus der Oberlausitz stammende Schreinermeister arbeitet seit 2012 am Staatstheater. Mit der Übernahme der Leitung der Schreinerei vor 1,5 Jahren hat er viel frischen Wind in die Werkstatt gebracht. „Ich bin sehr glücklich mit dem neuen Aufgabenfeld. Der Umgang mit den Menschen macht mir Spaß, ich arbeite mit einem tollen Team aus 12 Schreinern und einer Auszubildenden. Jede*r wird nach seinen Fähigkeiten eingesetzt“.

Besonders gut gefallen ihm prunkvolle Stücke wie die „Fledermaus“ oder „Lucia di Lammermoor“ und Märchen wie „Rote Zora“ und „Hänsel und Gretel“, die aufwendige Holzarbeiten erfordern und bei denen alle Werkstätten mitgewirkt haben. Für das diesjährige Weihnachtsstück „Hotzenplotz“ verspricht Kositz ein besonders phantasievolles Bühnenbild.

Weitere Infos hier. 
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