An der Bar mit Kathi

Neues Talkformat in den Kammerspielen

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© Klaus Mai

„Irgendwo zwischen Zimmer frei und Inas Nacht“ sei ihr Talkformat angesiedelt, schrieb uns Kathi – und machte uns neugierig. Kathi ist die Schauspielerin Katharina Hintzen, die laufende Spielzeit ist ihre siebte in Darmstadt.

Im Zimmer frei–Bilderrätsel wäre ihr Heimatort wohl von unkultiviert wohnendem, männlichen Bedienungspersonal dargestellt worden. Kathi, 1989 in Oberhausen geboren, hat als Kind die Wochenenden oft bei Oma und Opa verbracht, halb im Schlaf haben Götz Alsmann, Christine Westermann und Ina Müller offenbar Zugang zu ihrem Unterbewussten gefunden. Jedenfalls liebt sie Talkformate der etwas besonderen Sorte und rannte mit ihrer Idee beim Kammerspielchef offene Türen ein.

Immer an einem Mittwoch wird Kathi künftig talken, vier Ausgaben sind in dieser Spielzeit vorgesehen. Pro Show wird sie je eine Persönlichkeit aus der Stadt und dem Staatstheater einladen - je unterschiedlicher, desto besser - und mit ihnen ins Gespräch kommen. Sie will Menschen vereinen, auch im Publikum. „Es wäre schön, wenn diejenigen kommen, die auch sonst ins Theater kommen“, sagt sie, „aber eben auch welche, die vielleicht noch nie da waren.“ Das Publikum wird den Gästen Fragen stellen dürfen, möglicherweise auf Bierdeckeln.

Zum Auftakt am 26. September hat Kathi die Rapper Mädness& Döll und Orchesterdirektor Gernot Wojnarowicz eingeladen. Das löst vordergründig das Kontrastversprechen schon mal ein, man darf gespannt sein, welche hintergründigen Gemeinsamkeiten Kathi ertalken kann. Locker wird es auf jeden Fall zugehen, Bier, Wein und Sekt sind erlaubt, als geübte rheinische Frohnatur traut sich Kathi zu, gegebenenfalls mithalten zu können.

Spontane Gesangseinlagen sind möglich und erwünscht, Kathi wird mit einem eigens für ihre Show kreierten Song voran gehen. Am Piano begleitet sie Johannes Mittl, der auch musikalisch kommentierend in die Talks eingreifen darf. „Sogar soll“, sagt Kathi, „er ist ein bisschen mein Shanty-Chor.“ Mehr Parallelen zum Hamburger Schellfischposten sind an der Darmstädter Kammerspiel-Bar nicht vorgesehen, Beinschwünge über den Tresen soll es nicht geben - was viele ein bisschen schade finden werden.

Als „eine Liebeserklärung an Darmstadt, das Theater und diese Bar“ versteht Katharina Hintzen ihre Show. Einen unterhaltsamen Abend, verspricht sie - und „die Erfahrung, dass Theater mehr sein kann, als ein aufgeschriebenes Stück.“ Es spricht sehr viel dafür, dass sie ihr Versprechen halten wird.

Weitere Informationen:

Mi., 26.9., 20 Uhr, Bar der Kammerspiele, Staatstheater Darmstadt

www.staatstheater-darmstadt.de

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