„Das Hessische Staatsballett ist ein Erfolgsmodell“

Bruno Heynderickx übernimmt ab der Spielzeit 2020/21 die Ballettdirektion des Hessischen Staatsballetts.

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Der Lockdown traf auch die Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts. Trotz aller Widrigkeiten ist „Startbahn 2020“ entstanden. Zwölf Tänzer:innen zeigen ab dem 3. Juli ihre eigenen Choreografien im Staatstheater Darmstadt.
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Eine Tanzkompanie ist wie eine Familie. „Man liebt alle Tänzer:innen“, schwärmt Heynderickx. Der Lockdown war für die Tänzer:innen schwer. „Einige von ihnen hatten Angst um ihre Familien, die in Krisenregionen leben“, erzählt er. Umso wichtiger war es, das Ensemble zusammenzuhalten. Über Zoom wurde geredet, Online-Trainings angeboten. „Ihre Kreativität aufrechtzuerhalten, das war die Herausforderung“, so der belgische Ballettdirektor. Kontakt zum Publikum hielt man mit Social Media und Youtube-Filmen wie „Virus Dances“ oder „T for Talks“.

Die große Kreativität der Tänzer:innen zeigt sich bei dem Projekt „Startbahn 2020“. 12 Tänzer:innen präsentieren ihre eigenen – thematisch und ästhetisch sehr individuellen – Choreografien. Ein Ballettabend mit Tanzen auf Distanz – sechs Meter ist der vorgeschriebene Abstand. „Die Stücke sind berührend und zeigen, wie ein Abend ohne Berührung auch berühren kann.“ Wenn diese Abstandsregeln noch in der neuen Spielzeit gelten, müsste das gesamte Repertoire entsprechend angepasst werden.

Heynderickx als bisheriger Kurator und stellvertretender Ballettdirektor folgt auf Tim Plegge, der sich in Zukunft verstärkt seiner choreografischen Arbeit widmen möchte. Das Konzept des Hessischen Staatsballetts ist ein Erfolg und Vorbild für andere Kompanien, weil neben einem starken Haus-Choreografen bei Gastspielen oder Tanzfestivals auch mit Gastchoreograf:innen gearbeitet wird. „Es ist ein wenig so, wie wenn man essen geht. Da geht man auch nicht nur zum Lieblingsitaliener, sondern isst gerne auch mal asiatisch.Bruno Heynderickx studierte Ballett in Antwerpen und tanzte 20 Jahre für Tanzkompanien in ganz Europa, darunter Scapino Ballet, Ballet du Nord, Euroballet und Ballet du Grand Théâtre de Genève. Dabei arbeitete er mit dem renommierten Choreografen Rui Horta zusammen. Von 2008 bis 2014 leitete er als CEO und Künstlerischer Direktor „Carte Blanche“, die norwegische Kompanie für zeitgenössischen Tanz, bevor er nach Darmstadt/Wiesbaden kam. 

Mit dem Video-Blog „Die tägliche Dosis“ bietet das Staatstheater weiterhin einen Einblick den Alltag der Künstler*innen, auch der Tänzer*innen. 


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