Karsten Wiegand hat Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ entstaubt. In der unterhaltsamen Inszenierung wird die Partie der drei Knaben von 25 Kindern gesungen. Wir unterhielten uns mit Elena Beer, Leiterin des Kinderkammerchores, und zwei jungen Sängern.
Schon die Eröffnung ist ungewöhnlich: Ein aufgeweckter 13-Jähriger fragt ins Publikum, wie es die Inszenierung denn gerne hätten. Das Publikum ist leicht irritiert. Aber Peter Paletta lässt nicht locker. Er ist ein echter Theaterfan. Schon seit er sechs Jahre alt ist, singt er im Kinderchor des Staatstheaters, hat Gesangsunterricht und spielt Klavier. „Das Theater hat mich gleich mitgenommen, die Atmosphäre fasziniert mich“. Er geht gerne ins Theater und stand schon mehrfach bei Opern auf der Bühne. Vor allem aber kennt er die Besetzungen und die Geschichte der Zauberflöte so gut, dass er sie den anderen Chorkindern mit Playmobil-Figuren einfach mal so vorgespielt hat. Anschließend wussten alle Bescheid.
„Ich mag Mozart und die Zauberflöte ist ja ein bekanntes Stück”, erzählt die 17-jährige Larissa Seibel. Ihr gefällt aber nicht nur die Musik von Mozart richtig gut, sondern auch, dass die Kinder und Jugendlichen auf der Bühne musikalisch und szenisch viel zu tun haben. Larissa ist auch schon 11 Jahre dabei und singt mit großer Leidenschaft im Jugendchor. Sie hat eine theaterbegeisterte Oma, die sie regelmäßig aus Seeheim zur Probe ins Theater fährt. „Das Singen im Chor ist ein toller Ausgleich zur Schule“, sagt Larissa, die nächstes Jahr ihr Fachabitur machen will.
Die Idee, den Kindern in einer großen Rolle das Wort zu geben, hatte Intendant Karsten Wiegand. Umgesetzt wurde sie durch die Chorleiterin Elena Beer, unterstützt von Stimmbildnerin Gabriela Fliegel. Nach der Premiere der Zauberflöte war Beer aus dem Häuschen: „Der Gesang der Kinder war toll.” Wichtig ist ihr, alle Kinder mitzunehmen und zu sehen, wie sie durch die Arbeit im Chor über sich hinauswachsen. Peter jedenfalls ist in seine Rolle schon richtig hineingewachsen. „Wir werden mit jeder Aufführung noch besser“. Er hofft, dass durch diese einzigartige Zauberflöten-Inszenierung mit dem Kinderkammerchor zukünftig viel mehr Kinder ins Theater kommen.
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