Fotokunst, Philosophie und Begegnung

10. Darmstädter Tage der Fotografie

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Vom 20. bis 22. April finden die Darmstädter Tage der Fotografie zum Thema „Perspektiven - Strategien fotografischen Handelns“ statt. 50 internationale Künstler*innen zeigen ihre Arbeiten an zwölf Orten in Darmstadt.

Bereits 2004 machte sich ein Team von Fotografen Gedanken über ein Fotofestival in Darmstadt. „In der Region gibt es ein Potenzial für Fotografie – ein Interesse an Fotoausstellungen“, so sah es damals Albrecht Haag, der heute noch dem Organisations-Team angehört. Die Idee, in Darmstadt ein Fotofestival zu etablieren, entstand aus dem Projekt „Stadtfotograf“, welches von der Werkbundakademie Darmstadt ausgelobt wird. Tatsächlich organisierten 2005 vier Fotografen – Alexandra Lechner, Gregor Schuster, Rüdiger Dunker und Albrecht Haag – das erste Festival, an dem 15 Künstler teilnahmen. Schon damals konzentrierte sich das Festival auf drei Tage, die Hauptausstellung fand im Designhaus Hessen statt und es gab ein Abend-Event.

Seitdem findet das sympathische Fotofestival an einem Wochenende im April mit vielen Ausstellungen und Vorträgen zur zeitgenössischen Fotografie statt. Von Anfang an gab es einen hochwertigen Katalog und eine Dokumentation.

Das Symposium an der h_da - Fachbereich Gestaltung - beleuchtet philosophische, künstlerische und gesellschaftliche Aspekte der Fotografie. „Wir sind gleich hoch eingestiegen mit den Vortragsrednern,“ erläutert Haag, „wir möchten Begegnungen zwischen Künstlern, Besuchern und Akteuren schaffen und so dem Austausch über aktuelle Fragen der Fotokunst und darüber hinaus einen Rahmen und Raum geben“.

Die 300-400 Bewerber senden ihre Projekte in der Regel analog ein, mindestens im Format DIN A4. So können die Fotos auf dem Tisch ausgelegt, Serien zusammengestellt werden, was der Jury die Arbeit erleichtert. Die Jury bewertet nicht nur, sie gibt den Künstler*innen auch Empfehlungen, wie die Bilder ausgestellt werden könnten. Die Qualität der Einsendungen ist hoch, nicht nur, weil es unter den Bewerber*innen viele bekannte Namen gibt. Am Ende wählt die Jury ca. 30 bis 35 Positionen aus, die während des Festivals in Darmstädter Kunstinstitutionen, Galerien, Museen und Off-Spaces gezeigt werden. Drei herauswww.FRIZZmag.de ragende Arbeiten werden für den MerckPreis vorgeschlagen. Am Tag der Eröffnung - nach Beurteilung der Präsentation im Ausstellungsraum - wird einer der Nominierten als Preisträger*in für den derzeit mit 7.000 Euro dotierten Merck-Preis ermittelt und am Abend geehrt. Die beiden anderen erhalten je 1.500 Euro.

Die Jury ist seit 2006 unverändert. Mit dabei sind die vier Initiatoren Rüdiger Dunker, Albrecht Haag, Alexandra Lechner und Gregor Schuster, sie bilden ein Team mit der Kuratorin Ute Noll und Kris Scholz, Fotokünstler und Professor an der h_da Hochschule Darmstadt. Das Organisations-Team des Festivals arbeitet ehrenamtlich und mit viel Leidenschaft. Jeder hat seinen Zuständigkeitsbereich gefunden. „Bei der Umsetzung des Festivals bringen wir die Sachen auf den Punkt – so professionell wie bei unseren Foto-Jobs,“ berichtet Albrecht Haag. Zum Team gehören außerdem zwei Mitarbeitende, die für sechs Monate als Projektleitung und Assistenz zur Verfügung stehen. 

Nach dem Festival ist vor dem Festival: Schon im Herbst starten die Vorbereitungen für die 11. Fototage 2020.

Mehr Infos unter:

www.dtdf.de

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