Schönes und Schauriges sichtbar machen

Maskenbildner:innen sorgen für das optische Erscheinungsbild der Darsteller:innen

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Was wäre ein Theater ohne seine Maskenabteilung? Hier werden Gesichter, Körper und Haare kreativ umgestaltet, Masken gebaut und Perücken hergestellt. FRIZZmag warf einen Blick hinter die Bühne des Staatstheaters Darmstadt.

In den Regalen stehen Styroporköpfe – für jede/n Schauspieler:in ein eigener. Daneben finden sich Kunststoffkästen, mit Schminkutensilien gefüllt und dem Namen der jeweiligen Darsteller:innen beschriftet. In der Maske des Staatstheaters – in Oper/Ballett und Schauspiel aufgeteilt – arbeiten elf Mitarbeitende und eine Auszubildende unter der Leitung von Tilla Weiß. Sie sorgen dafür, dass alles auf der Bühne so wirkt, wie es nach den Vorgaben der Kostümbildner:innen gedacht ist. Kirsten Roser, zuständig für Schauspiel/Männer, erzählt, dass ein Großteil ihrer Arbeit im Herstellen von Perücken, Haarteilen oder Bärten besteht. Die Perücken werden aus Echthaar an ein Netz geknüpft, was viel Geduld, gute Augen und Fingerfertigkeit erfordert. „Ich mag diese fast meditativen Arbeiten gerne“, erzählt die Maskenbildnerin.

Grundlagen für die Masken bilden die Vorgaben der Kostümbildner:innen in Form einer Zeichnung, eines Magazinartikels oder eines Beispiels aus dem Internet, die in der Maske umgesetzt werden. Die Maskenbildner:innen – der Beruf ist seit 2002 staatlich anerkannt – arbeiten mit der Kostümabteilung, Requisite und Beleuchtung zusammen und müssen auf ein vielseitiges Fachwissen über Kunstgeschichte, Architektur, Materialkunde und Formbau zurückgreifen können. Aktuell freut sich das Team schon auf die Produktion des „Jedermann“. Hier werden große Köpfe gebraucht – für die Herstellung der acht Köpfe hat das Team ca. 12 Wochen Zeit, viele Schritte sind notwendig: Modellieren, Kaschieren, Bemalen etc. In ihrem Beruf lernen die Maskenbildner:innen unterschiedliche Charaktere kennen: „Manche haben ganz starkes Lampenfieber, manche sind ruhig, manche proben noch mal ihren Text, bevor es auf die Bühne geht“, so Roser. So ist neben der Kreativität und dem handwerklichen Talent auch psychologisches Geschick notwendig …


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