Die Welt hinter dem Vorhang

Ein Blick in die Bühnentechnik des Staatstheaters Darmstadt

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©Martina Noltemeier


Kammerspielen. Rund 50 Mitarbeitende sorgen für den technischen Ablauf der Vorstellungen. Bühneninspektor Uwe Czettl liefert einen Blick in diese eigene Welt.

Uwe Czettl führt mich durch neun Meter hohe Magazine, in denen Bühnenbilder gelagert sind, zeigt mir die Bühnen im Kleinen und Großen Haus, erklärt Computersteuerung und Züge. Sofort merkt man: der Bühneninspektor und Vertreter des Technischen Direktors fühlt sich hier zu Hause. „Ich bin ein Teil des Theaters und stolz, wie wir das in Darmstadt machen.“

Bühnentechnik, das ist die Bühnenausstattung mit technischen Geräten und Maschinen wie Beleuchterbrücken, Zügen, Bühnenboden, Drehbühne, Vorhang etc. Zum einen muss geprüft werden, ob die Vorstellungen der Bühnenbildner technisch und finanziell umgesetzt werden können. Zum anderen sorgt das Team – als „mechanische“ Abteilung – bei den Vorstellungen für den reibungslosen Ablauf der einzelnen Szenen mit Auf- und Abbauten und für die Sicherheit der Darsteller. In letzter Zeit kommt immer mehr Video- und Pyrotechnik zum Einsatz. 2006 wurde die Bühnentechnik im Großen Haus erneuert, im Rahmen der Sanierung des Kleinen Hauses ab 2020 auch dessen Bühnentechnik.

„Wenn man von Anfang bis Ende ein Stück betreut hat und hat alles gut hingekriegt, das macht viel Spaß.“

Der 52-jährige, aus Georgenhausen stammende Czettl ist schon fast 21 Jahre am Staatstheater. „Ich war vom 1. Arbeitstag begeistert. Heute bin ich ein Teil des Ganzen, da bin ich daheim“, so der Meister für Veranstaltungstechnik. Rund 50 Bühnenhandwerker, darunter sechs Meister, sorgen für gelungene Aufführungen. Diese arbeiten im Zwei-Schicht-Betrieb, pro Vorstellung sind fünf bis zehn Mitarbeitende dabei. Die Zusammenarbeit mit den anderen Werkstätten ist eng und verläuft in einem gemeinschaftlichen Miteinander.

Am liebsten sieht Czettl Opern, vor allem von Richard Wagner: „Da bin ich wie gebannt!“. So freut er sich schon auf „Lohnengrin“, der am 4. April 2020 Premiere feiert, und natürlich auf das Bühnenbild.


Premieren Dezember:

Lucia di Lammermoor, 7. Dezember, 19.30 Uhr, Großes Haus

Weitere Infos hier.
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