Buch des Monats Juni 2019

Maßstäbe in der Welt der Bücher ...

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… setzen die monatlichen Buchempfehlungen aus Darmstadt. Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus Schriftstellern, Journalisten und Literaturkritikern, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben.

Mit der Auszeichnung soll diesen Büchern zu einer größeren Verbreitung verholfen werden. Dabei fällt die Wahl nicht unbedingt auf literarische Bestseller, manches Buch wurde durch die Auszeichnung „Buch des Monats“ erst erfolgreich.

Aktuell gehören der Jury an:
Peter Benz, Michael Braun, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Adrienne Schneider, Prof. Dr. Wilfried F. Schoeller, Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Wolfgang Werth. 

Begründung der Jury 


Der Anfang ist so aufregend wie deprimierend: Der Junge, der nur „Little Boy“ genannt wird, erlebt eine Odyssee zwischen seiner Mutter, einer Tante und schließlich einer reichen Familie, die ihn erst aufnimmt und dann wieder abschiebt, eine Kindheit zwischen Europa und Amerika in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, geprägt von jähen Umschwüngen und Lieblosigkeit. An der Schwelle zum eigenen hundertsten Geburtstag erinnert sich der Beat-Poet Lawrence Ferlinghetti nun an seine Kindheit und erzählt davon in einem eigenen, hakenschlagenden, kraftvollen Ton, der konzentrische Kreise um das eigene Ich legt und jeder Chronologie spottet.

Lawrence Ferlinghettis „Little Boy“ ist als Roman ausgewiesen, sprengt aber die Gattungsgrenze erheblich und wird schließlich zum Langgedicht in Prosa – eruptiv, assoziativ, mit Freude am Nonsens und zugleich von großem Ernst durchzogen, wenn es um die Verteidigung der Poesie gegen die Auswüchse der Moderne geht.

©Verlag

Little Boy

Rating: 5 of 5

Lawrence Ferlinghetti

Schöffling & Co.

Ron Winkler

Biografie, Roman, Gegenwartsliteratur

19. März 2019

978-0385544788

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