Buch des Monats April 2018

Peter Härtling: „Der Gedanken-spieler“

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©Stephan Morgenstern

Begründung der Jury

©Kiepenheuer und Witsch

In dankbarer Erinnerung an ihr langjähriges Mitglied und dann Ehrenmitglied wählt die Darmstädter Jury Peter Härtlings Roman „Der Gedankenspieler“ zum Buch des Monats April 2018. Peter Härtling war schon sterbenskrank, als er seinen nun postum erschienenen letzten Roman erarbeitete - das Buch, in dem er seine eigenen komplexen Endzeiterfahrungen und -empfindungen dem „Gedankenspieler“ Johannes Wenger zugeschrieben hat. Einem widerborstigen Hagestolz und entschiedenen Einzelgänger, der sich in seinem 83. Lebensjahr urplötzlich auf die ihm peinliche Hilfe und Fürsorge fremder Leute angewiesen sieht und der be-schämt in so manchen von ihnen Menschen erkennt, denen das Helfen selbstverständlich ist. In seinem dreißig Jahre jüngeren Arzt Mailänder hat Wenger den einen entschiedenen Freund gefunden, der ihm seine prekäre Situation nicht beschönigt und der ihm sein sarkastisch getarntes Selbstmitleid nicht durchgehen lässt. Das späte, mit unter sehr anstrengende Glück des Alten aber ist Mailänders sechsjährige Stieftochter Katharina, die Wenger als ihrem „Opa Hannes“ adoptiert, die ihn liebt und fordert – eine so starke kleine Person wie die Kinder in Peter Härtlings unvergleichlichen Kinderbüchern.

Weitere Informationen: 

Roman geb. mit Schutzumschlag 

240 Seiten

Kiepenheuer & Witsch

ISBN: 978-3-462-05177-3

20,-€

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