Buch des Monats Januar 2018

Michael Opitz: "Wolfgang Hilbig - Eine Biografie"

by

© Wolfgang Frank

Aktuell gehören der Jury an: Peter Benz, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Dagmar Leupold, Adrienne Schneider, Dr. Wilfried Schoeller, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Wolfgang Werth.

Begründung der Jury

© S. Fischer Verlag 2017

Die erste Biografie über Wolfgang Hilbig (1941 – 2007) wurde von der Darmstädter Jury zum „Buch des Monats“  im Januar ernannt. Der Literaturwissenschaftler Michael Opitz zeichnet auf Basis einer profunden und detailbesessenen Recherche Leben und Werk eines Schriftstellers nach, der in keine Schublade der deutschen Literaturgeschichte passt. Geboren und ohne seinen verschollenen Vater aufgewachsen im thüringischen Braunkohlerevier, jahrelang tätig als Werkzeugmacher, Erdbauarbeiter und Heizer in volkseigenen Betrieben, fiel Hilbig nicht nur als kräftiger Turner auf, sondern auch durch eine außergewöhnliche literarische und für alltägliche Verletzungen der Seele empfängliche, hochsensible Kreativität. Von frühen Geschichten in Wildwestmanier entwickelte sich sein Schreiben, quer zum kruden Realismus seines Broterwerbs, in eine dunkle, rätselhafte, illusionsfreie, sprachmagische, surreale Richtung, die mit literarischer Gesellschaftskritik nur unzureichend beschrieben wäre. Wolfgang Hilbig wurde im Jahre 2002 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Michael Opitz hat in Archiven, Bibliotheken, Stasiunterlagen gewühlt, unbekannte Fragmente und Briefe zu Tage gefördert, mit Weggefährten des Autors gesprochen und darüber hinaus seiner eigenen emphatischen Lesart der Lyrik und Prosa Wolfgang Hilbigs vertraut, die er im engen Kontext mit Lebensdaten des Dichters verortet. Entstanden ist das spannende Lebensbild eines Schriftstellers, dessen Werk auch künftige Generationen in Atem hält. (Hajo Steinert)

Weitere Informationen:

gebunden, 672 Seiten

S. Fischer Verlag 2017

ISBN 978310057607

28 €

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