Buch des Monats Januar 2019

Maßstäbe in der Welt der Bücher ...

by

… setzen die monatlichen Buchempfehlungen aus Darmstadt. Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus Schriftstellern, Journalisten und Literaturkritikern, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben.

Mit der Auszeichnung soll diesen Büchern zu einer größeren Verbreitung verholfen werden. Dabei fällt die Wahl nicht unbedingt auf literarische Bestseller, manches Buch wurde durch die Auszeichnung „Buch des Monats“ erst erfolgreich.

Aktuell gehören der Jury an:

Peter Benz, Michael Braun, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Adrienne Schneider, Prof. Dr. Wilfried F. Schoeller, Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Wolfgang Werth.


Begründung der Jury


Ein Ich-Erzähler, Musiker und Historiker zeichnet ein Labyrinth nach. Er möchte die Herkunft seiner dreihundert Jahre alten Geige klären und damit manches Lebensrätsel, das aus verschollenen Spuren und Sprechweisen des geschichtlichen Dunkels besteht. Dieses ebenso quicke wie geistreiche Buch bewegt sich auf einer Route, auf der Handwerk und Virtuosentum nicht voneinander zu trennen sind. In Füssen, einem historischen Zentrum des Geigen- und Lautenbaus, verortet er seine Geige, aber deren kunstvolle Verarbeitung lässt vermuten, dass dieses Instrument um Siebzehnhundert in Venedig, damals die Hauptstadt der europäischen Musik, gespielt wurde. Der Erzähler ermittelt die verschiedenen Gesichter des Instruments, vertieft sich in das Königsgemurmel der Experten und entwirft die Spuren eines Auswanderers, die sich mit denen heutiger Migranten kreuzen. Philipp Blom erzählt Geschichte als schattenreiches Mäander, bewegt von der Frage, wie nahe uns vergangenes Leben sein kann.

©Verlag

Eine italienische Reise: Auf denSpuren des Auswanderers, der vor 300 Jahren meine Geige baute.

Rating: 5 of 5

Philipp Blom

Hanser Verlag München

5. November 2018

978-3-446-26071-9

Back to topbutton