Buch des Monats Juni 2017

Christine Lavant: „Gedichte aus dem Nachlass"

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Wer das, was er schreiben muss, zurückhält, ist vielleicht wie ein Weib, das seine Kinder vergräbt aus Angst, sie könnten dem lieben Nachbarn nicht gefallen“, stellte Christine Lavant fest. Die Kärntner Dichterin schrieb zeitlebens ca. 1.800 Gedichte. Nur gut ein Drittel davon hat Lavant auch veröffentlicht. Inhaltlich kühnere, formal riskantere Gedichte hielt sie zunächst zurück, und nach der Veröffentlichung ihres dritten großen Gedichtbandes „Der Pfauenschrei“ (1962), als ihre dichterische Stimme nahezu verstummt war, wollte sie von Veröffentlichung nichts mehr wissen.

Viele Gedichte aus dem Nachlass zeigen ungeschützt und zugänglich, wo Lavants bildgewaltige Dichtung ihren Ausgang nimmt. Ihre Lyrik ist die ungeheure Transformation von Schmerz und Leid in ein großes, kraftvolles und zuweilen immens komisches Werk.

Begründung der Jury: Mit Christine Lavant ist eine resolute, trotzige und außergewöhnliche Dichterin wieder zu entdecken. Einzigartig sind Ihre ungenierten Beschreibungen der Alltagwelt. (Adrienne Schneider)

Das Buch des Monats ist eine bundesweit beachtete Empfehlung aus Darmstadt.

Weitere Infos:

Wallstein Verlag 2017

ISBN-13: 978-3-8353-1393-4

38,80 €

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