Gesunkene Schiffe üben eine geheimnisvolle Faszination aus. Klangvolle Schiffsnamen, sagenumwobene Ladungen oder Piratenflair wecken die Fantasie der Menschen.
Das römische Handelsschiff von La Madrague de Giens war auf dem Weg, Rotwein nach Gallien zu verschiffen. Es kam nie an.
Heute gehört es zu den größten und bedeutendsten archäologisch untersuchten Wracks seiner Zeit. Mit einer Länge von 40 Metern, einer Breite von neun Metern und einem Ladevolumen von bis zu 10.000 Amphoren zählt es zu den Großfrachtern der antiken Handelsschifffahrt.
Das Museum für Antike Schiffahrt des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz (RGZM) lädt die Besucher ein, das versunkene Wrack des antiken Frachters virtuell zu erkunden.
Die Installation „Mixed Reality Open Lab“ regt dazu an, das Schiffswrack auf vielfältige digitale Weise zu erleben: Außer einem detailgetreuen Nachbau des Schiffsrumpfs gibt es moderne Medieninstallationen und 3D-Anwendungen. Sie tauchen hinab auf den virtuellen Meeresgrund, erkunden das Wrack in 20 Meter Tiefe, lassen vor ihren Augen szenische Rekonstruktionen entstehen und erfahren, wie Forscher das Wrack und die kostbare Ladung vorgefunden haben.
Das Gemeinschaftsprojekt des RGZM mit der Hochschule Mainz und dem Leibniz-Institut für Wissensmedien, Tübingen (IWM), erzählt mit dieser Installation die spannende Geschichte eines einzigartigen archäologischen Fundes.
Der Bereich ist jeweils Donnerstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr zugänglich.
Die After Work-Reihe des Museums für Antike Schiffahrt bietet monatlich in angenehmer Atmosphäre bei lokalen Weinen kostenfreie Kurzführungen an, die jeweils um 18:30 Uhr und um 19:30 Uhr beginnen.
Der 6. Dezember (18 bis 21 Uhr) steht ganz im Zeichen des gesunkenen Handelsschiffes: „Wiederbelebt. Ein römischer Frachter in der virtuellen Realität“.
Museum für Antike Schiffahrt des RGZM, Neutorstraße 2b, 55116 Mainz; der Eintritt in das Museum ist frei.
www.rgzm.de