Viele werden ihn noch kennen als langjährigen Schulleiter der Erich Kästner-Schule in Kranichstein, als Stadtverordneten und Schulausschussvorsitzenden oder als Arheilger Nachbar, schließlich hat er hier nahezu 30 Jahre gewohnt. 2008 ist er nach Ostfriesland ausgewandert, hat dort seine literarischen Neigungen gelebt und dabei nie den Kontakt nach Darmstadt verloren. Als Thea Nivea war und ist er als kommunalpolitischer Kommentator öffentlich präsent. Seit 2016 hat er seinen Lebensmittelpunkt wieder in Darmstadt.
„Das Weite suchen musst du hier nicht …“
Wanderungen durch die Gemarkung Ostfriesland
so der Titel seiner Lesung, der ihm, wie er sagt, „fontan“ passend erschien. In einfühlsamen Gedichten, sprachakrobatischen Limericks und Schüttelreimen, skurrilen, hintersinnigen Geschichten und aberwitzig assoziativer Kurzprosa lässt er sich von den Weiten der Landschaft, des riesigen Himmels und der unaufgeregten Lebensart seiner temporären Wahlnachbarn inspirieren. Deren unspektakuläres, pragmatisches Wesen scheint ihm, mindestens aber seinen Ich-Erzählern, entgegen zu kommen.
Für sein vielfältiges literarisches Schaffen hat Michael Hüttenberger zahlreiche Auszeichnungen bekommen und Preise eingeheimst, u.a. gewann er 2007 den Darmstädter Science Slam, 2012 den Stockstädter Literaturpreis, 2013 den Wardenburger Krimipreis, 2014 den Mannheimer Literarturpreis, war 2016 im Finale des renommierten Menantes-Preis für erotische Dichtung und ist aktuell 2019 Merck-Stipendiat der Darmstädter Textwerkstatt.
Seine märchenhaften Bestseller, die „Grimm‘schen Märchenverdichtungen“, sind nach der 3. Auflage schon wieder vergriffen. Hier bringt er das Kunststück fertig, Frau Holle, Rotkäppchen oder das Schicksal von Hänsel und Gretel auf weniger als eine Minute zusammen zu reimen. Schriftlich kann er sich nämlich - manche, die ihn persönlich kennen, werden das nicht glauben mögen - extrem kurz fassen.
Vielleicht - schließlich hat er seine schulische Profession nie verleugnet - gibt er noch einige Auszüge aus den beiden Bänden seiner, wie er sie augenzwinkernd nennt, „pädagogischen Kampflyrik“ zum Besten: „Auf den Busch geklopft“ und „Der BildungsStruwwelpeter“ sind soeben neu aufgelegt im Hamburger Heinevetter-Verlag erschienen.
Es spricht also alles für eine kurzweilige und unterhaltsame Lesung. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erlaubt, Anmeldungen zur besseren Planung erwünscht, aber nicht zwingend notwendig.
Freitag, 15. März 2019, 19.30 UhrAtelier Peter Kunkel, Birngartenweg 86, 64291 Darmstadt-ArheilgenKontakt: peter.kunkel@t-online.de oder Tel.: 06151 / 376109